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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0258
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Ortsbeschreibuüg.

ober gar nie fertig gewordm; der TriumphLogcn ist spitz. Am
Altare steht ein fast ledensgroßes Krucifir. Uuten am Taufstein
liest man: Anna Maria Geringre Hans Jörg Gering. 1703. Auf
dcm Thurm hängen drei Glocken, cinc davon gauz oben und deß-
halb nnzugänglich; von den übrigen hat die größtc die Umschrist:
Gegossen von Carl Knittcl in Caunstatl 1862 dcr Stadt Knittlingen.
Ehre sei Gott in der Höhe! Auf der andcrn Glocke steht: Knitt-
lingen. Anno 1700 gossen mich Stephaun uud Niclaus auch Petter
Bernard. 8oU Ooo Oloria. Die Unterhaltung dcr Kirche ruht
auf der Gemeinde. Der schon sehr lang augelegte Bcgräbnißplatz
licgt nordöstlich vor der Stadt und umschloß früher cin Kirchlein.

Das Dckanathaus (Stadtpfarrhaus) ehcmaligc Pflege, spätcr
Amthaus, ein ansehnliches, zweistockiges Gebäude mit spitzbogigem Ein-
gang, an das die Kelter angcbaut ist. Hintcr dcm Dciauathaus steht
der Speicher, das, sog. Steinhaus (s. uuten), an deuselben stößt das
Heuhaus, ferner die Zchnt- und Pfarrschcuer; diese sämtlichen Gcbäudc,
die mit Ausnahme des Heuhauscs, des SpeicherS, uud dcr Kelter
dem Staat gehören, bildeten dcn Biaulbronner Pfleghof. und waren
mit einer Mauer umfriedigt.

Das Diakonathaus ward im Jahre 1680 erbaut, diese Zahl
stcht uber der Thüre, ferncr bcfindct sich an seiner Wcstseite ein
Stein mit der Jnschrift: rV. 1632 ist Knitlingen ganz verbrandt wor-
den. hatte 280 Burger. 1500 Seelcn. 7^. 1662 ists widcr halb
Lerbronnen. Dic Unterhaltuug deS gegen vornc zweistockigen, gegen
hinten einstockigen Hauses ruht auf dcm Staat.

Das schon alte Rathhaus wurde 1840 uud 1860 verändert
und verbessert; in seinem untcrn Stock bcfinden sich dic Zimmer für
dcn Ortsvorstand und für den Amtsnotar, im mittleren der Bnrgcr-
saal unv im oberen Stock das Gerichtszimmer und die Partienstube.

Das 1835 erbaute Schulhaus cnthält 4 Lchrzimmer und cin
kleines Wohnzimmer sür dcn unständigcn Lehrer; außcr diescm untcr-
richtcn noch 3 Schulmeister, wovon die beivcn erstcn in eincm dcr
Stadt gehörigen Hause wohncn; der dritte Schulmcister wohnt in
cincm Privathause. Auch eine Nealschulc bcsindet sich hicr, in cincm
besonderen städtischen Hause, welchcs zuglcich die Wohnung dcs Neal-
lehrcrs enthält.

Das nördlich an dcr Kirchc stehcndc Fausthaus, Nr. 258, wo
der berühmte Doktor JohanncS Faust geborcn sein soll, zcigt durch-
aus nichts Merkwürdiges und höchstens der untere stcinernc Stock
könnte noch aus sener Zeit stammen.

Bemerkenswcrther ist die am Nordostendc der Stadt stehendc
alterthümliche Gcbäudcgruppe, dic alte Post genannt. An dcr Süd-
seitc führt cine große, schön verzierte, im Rcnaisfancestil gchaltene Ein-
fahrt herein, und hier sieht man uber dem Lhorbogen zwei Wappen
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