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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0262
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Ortsbeschrcibimg.

man pflanzt vorzugsweise Drollingcr, ferner Silvancr, rothe nnd
weiße Elblinge und erzielt eincn mcist rothen, theilweise auch weißen
Wcin, dcr zu den besseren dcs Landcs gehvrt, indessen mcist im Ort
Verbraucht wird. Der Morgcn liefert etwa 4 Eimer, desscn Preise
sich in den letzten l O Zahrcn zwischcn 25 fl. nnd 96 fl. für dcn
Eimer bewcgten; letztercr Preis wurdc im Jahr 1865 erziclt; inr
Zahr 1868 bewegtcn flch die Preise von 36—66 fl.

Von Bedeutung ist die immer noch im Znnehmcn bcgriffene
Obstzucht, wclche sich hauptsächlich mit Mostsorten, Lniken, Fleinern,
Knausbirnen, Kugelbirnen, theilwcise auch mit Tafelobst und Zwctsch-
gen beschäftigt. Zn günstigen Jahrcn, wie z. B. 1857, können gcgcn
10,000 Simri Obst nach außen abgesetzt werden. Die Gemeinde
allein besitzt über 5000 Obstbäumc aus Allmanden, deren Crtrag
fchon eincn Erlös von 1000 fl. lieferte.

Aus dcn vorhandenen 1800 Morgen Gcmeindewaldungen wer-
den jährlich 380 Klaftcr und 25,000 Stück Wellcn gcschlagcn, hic-
von erhält jeder Biirger hs, Klastcr und 40 Stück Wcllen; das
übrige Holz wird verkauft, was der Gemcindckasse eine jährliche Ein-
nahme von 6 — 7000 fl. sichcrt. Neberdies bezieht die Gemeinde
ans der Brach- und Stoppelweide jährlich 700 fl. und 16—1700 fl.
Pfercherlös; ferner aus vcrpachtetcn Gütcrstücken und Allmandcn
etwa 1100 fl.

Die Pferdezucht ist ganz gering, dagegen die Pferdehaltung von
einiger Bedcutung.

Sehr namhaft und in gutem Zustande ist die Rindviehzucht,
welche sich mit einem tiichtigcn Ncckarschlag nnd der Simmcnthaler
Race beschäftigt; auch Allgäucr Vich wird gchaltcn. Jm Ort sind
5 Farren, worunter 2 Simmenthaler, und in Groß-Villars 2 Zucht-
stiere anfgestettt. Handel mit Vieh wird in bcdeutender Ausdchnung
nach Baden und Frankrcich gctricbcn.

Die Schafzucht betrcibt cin fremder Schäfcr, der vom 15. Aug.
bis 1. März 700 Stück Bastardschafe auf der Markung laufcn
lassen darf.

Die mit halbcnglischer und Landrace fich bcschäftigendc Schwcinc-
zucht ist sehr bedeutend und erlaübt nicht nur eineu beträchtlichen
Verkauf an Ferkeln, sondcrn auch an anfgcinästctcu Schwcinen; gegen-
wärtig sind gegcn 60 Mutterschweine im Ort aufgestellt.

Fischerei wird nur in dem Fenersee (Psteggartensce), den die
Gemetnde um 95 fl. 30 kr. verpachtet, getrieben; man zicht Karpfcn
und Hechte, die meist nach Baden verkauft wcrdeu.

Von Anstalten sind außer der Rcal- nnd Volksschulc noch zu
nenncn die Winterabendschulc für die lcdigen Söhne, welchen auch
der Besuch des Zeichenunterrichts gestattet ist; fcrner ciue Jndustrie-
schule mit 2 Lehrerinnen, ein Kochverein für bcdürftige Kranke und
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