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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0285
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Oetisheim.

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unrcgelmäßig und cng angelegte Ort, er ist theils anf die Ruckcn-
cbcne, lhcilS an dic Nnckenabhängc hingebant nnd deßhalb mcist un-
cbcn, übrigcnö schr frcundlich gelcgcn. — Jm Jahr 1692 wurdc
der Ort, dcr die Figur cines Eirunds hat, befcstigt und zu ^
mit cincm ticfcn, noch bestehendcn Wafsergrabcn nmgeben, das
übrige Viertel ist durch Graben und Wall unzugänglich gemacht
worden und im Jahr 1722 sührte man an dieser Stclle statt der
frühercn Pallisaden cine Mauer auf, die jedoch in neuestcr Zcit all-
mählig wieder abgcgangcn ist. Auch wurde der Ort mit Thorcn
verschen und crhiclt somit cin städtisches Aussehcn, was flch bis hcnte
noch nicht ganz vcrloren hat. Dic OrtSstraßen flnd meist etwaS
enge, jcdoch gut unlerhaltcn und mit Kandcln vcrsehen.

Die Psarrkirche liegt auf dcr höchsten Stcllc in der Mitts dcs
Orts, gerade auf der äußersten Spitze. dcS BcrgrückenS und ist theil-
weise noch von dcr altcn Kirchhofmaner umgeben; von ihrer ur-
sprünglichen gothischen Bauweise sind ihr nur noch zwei spitzbogige
Eingängc nnd cin gothisches mit Maßwcrk gefülites Fcnster auf dcr
Südscitc gebliebcn, währeud das übrige stilloS vcrändert wurde. Der
mit eincm Zeltdach bckrönte monströse Thurm hat in seinem uutcren
Geschoß ein spitzbogigcS Fcnster, gegen oben aber ein Fenstcrchcn aus
dcr Ucbergangspcriodc, wclches nachweist, daß dcrselbe älter ist, als
die im mitileren Stockwerk angebrachte JahrSzahl 1567 vcrmuthen
licße, ohne Zweifel deutet dicse nur auf die Zcit, in wclcher der Thnrm
und das Langhaus verändert, oder lctzteres viellcicht ganz neu auf-
gebant wurde. Das wcißgctünchtc, tonncngewvlbte Jnnerc der Kirche
enlhält nichts bcmcrkenswcrthes; das untcrc Stockwcrk deS Thurms,
welchcs dic Stelle deS Chors vcrlritt, ist mit cinem altcn Nippcnkrcuz-
gcwölbe übcrspannt, dcsscn Schlußstein eine Rosette bildct. Von den
Lrci Glockcn wurde die größte im Jahr 1784 von C. F. Blüher
in Stuttgard umgcgossen, die mittlcre ist 1763 von Neubcrt in
Lndwigsburg und die klcinste 1832 von dem jüngercn Ncnbcrt gc-
gossen worden. Dic Unterhallung dcr Kirchc hat die Gemcinde.
Der zicmlich große, ummanertc Begräbnißplatz wurde 1569 am nord-
vstlichen Endc dcs Orts angclcgt.

DaS Pfarrhaus, wclchcs dcr Staat zu untcrhalten hat, befindet
flch in gutcm banlichen Znstande. Jn dcr Nähe der Kirchc stchcn
zwci Schulhäuscr, das ursprüngliche, wclchcs ncbcn dcn Schnlgclasscn
auch dic Wohnung des crstcn SchulmcistcrS enthält, und das frühere,
nun znr Schule cingerichtctc fliathhans mit Schulgelassen und der
Wohnung des zwcilen Schnlmcisters; dcr Lehrgchilse wohnt in cincm
Privathans. Das sehr ansehnliche, dreistockige Nathhaus wurde
1861/62 im modernen Stil mit cincm Thürmchcn auf dcm First
massiv erbaut. Dem Rathhaus gegenüber steht der chemaligc Klostcr-
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