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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0295
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Schmie.

279

haus stcht an schönem Gärtchcn, ward 1Ü38 erbaut nnd enthält
ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Zu nennen
ist noch cin altes Haus neben dcm Nathhause mit Buckclstcinccken
an seincm steincrncn Unterstock.

Gutes Trinkwasser liefern seit ncuerer Zcit hinreichend 7 Pump-
und 2 Zichbrunnen; srüher, beuor der Ort mit wcitern Brunnen
vcrsehcn wurde, entstand öfters Wassermangel. Auch die Markung
ist arm an Qucllen und nur die Schmie entspringt in unbedcutender
Quclle nnfern dcs Dorss. Zwci Wetten sind im Ort angelegt nnd
außerhalb dcs Orts bcstehen zwci Secn, der eine in dcn Krcimcr-
wiescn i/g Stunde nordwcstlich Lom Ort am Fußweg nach Manl-
bronn, dcr anderc, dcr sog. Heumadensee, unsern des Orts an der
Vicinalstraßc nach Lienzingcn.

Zwci Vicinalstraßcu führen vom Ort auf die Maulbronn-
Jllingcr Laudstraße. Auf der Biarkung bestehen 7 steinernc Ueber-
sahrtsbrückchen, die Lon dcr Gcmeinde zu unterhalten sind.

Dic Einwohncr, welche zum Thcil noch von cingcwandcrtcn
Waldenscrn abstammen, sind schr flcißig und finden ihre Haupterwcrbs-
qucllen in Feldbau, Viehzucht, hauptsächlich abcr in Waldarbciten
und im Betrieb des Stcinhaucrhandwerks, wozu zwci nahe bcim
Ort gelegcne Kcuperwerkstcinbrüchc ein Lortrcffliches Material licfcrn;
die gewonncncn Steinc wcrdcn thcils roh, thcils bchauen nach außen,
namcntlich nach Pforzhcim abgcsctzt; srühcr wurdcn viclc bei dcn
Eisenbahnbautcn verwendet. Wic alt der Betrieb des Steinhauer-
handwerks im hicsigcn Orte ist, gcht daraus hervor, daß die Wendel-
treppe zum Oratorium im Maulbronner Klostcr von cincm Laien-
bruder Conrad von Schmie 1493 und das Gcsindchaus dasclbst von
einem HanS Nomcr von Schmie 1550 auSgcführt wurdc. Grab-
stcinc werden noch jctzt von zwei hiesigcn Bildhauern versertigt und
gehcn in bcdcutender Anzahl nach außcn. Außer den gewöhnltchsten
Handwcrkern bcstchcn noch zwci Schildwirthschastcu und zwei Kram-
lädcn.

Die Vcrmögensvcrhältnissc der Einwohner gehören zu dcn mittel-
mäßigcn, der bcgiitertste Bürger bcsitzt 70—80 Morgen, der Mittcl-
mann 15, dic ärmcre Klasse '/^—1 Morgcn Feld; cinigc Biirger
bcsitzen auch Gütcrstnckc aus angrcnzcndcn Markungcn. Gemcindc-
untcrstützuiig erhaltcn gegcnwärtig 3—4 Personen.

Die nicht große und überdieß noch über die Hälfte mit Wald
bcstocktc Markung hat, sowcit sic für den Fcldbau beniitzt wird, cine
ebene Lage und einen mittelsruchtbaren Boden, der größtcntheils aus
den leicht sandigcn Zersctzungen des Kcupcrwerksteins bcsteht, und
auch von diesem in geringer Ticfc unterlagert wird, dahcr vtele
Stellen nicht durchlasscnd (naß) sind. Jn einzelncn Lagen treten die
wcniger frnchtbarcn Zersetzungcn dcs untercn Keupcrmergels auf.
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