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Paulus, Eduard [Hrsg.]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Hrsg.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0296
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280

OrtsbeschrtiLung.

Die klimatischcn Verhältnisse sind günsiig und anch Hagelschlag
gchört zu den Seltcnhciten.

Die Landwirthschaft wird schr flcißig Letrieben und wegen dcr
kleinen Feldmarkung ist inan sehr daranf bedacht, den Bodeu zu ver-
bessern und dcmselben mvglichst viel abzugcwinnen. Von Lcrbesiertcn
Ackergeräthen ist der Brabanter Pflug am häufigstcn, auch die ciserne
Egge, die Walze und die Repssämaschine werdcn gctroffen. Außcr
den gewöhnlichcn Cerealien kommen zum Anbau Kartoffeln, Futter-
kränter, Angersen und etwas Ncps. Dcr Verkauf an Gctreidcfrüchten
ist ganz unbedeutend und es muß noch Gctrcide oou außen bezogen
werden.

Der nicht schr ausgcdehntc Wiesenbau liefert ein gutes nahr-
haftes Futtcr.

Weinbau wird nur auf etwa 86 Morgen, Lon dcnen nur die
Hälfte im Ertrag stehcu, getricben; man baut oiclerlei Sortcn und
pflanzt 8500 Stöcke auf den Morgen. Dcr Wcin ist gcring und
scine Prcise bewegtcn sich in dcn lctztcn 10 Jahren von 20—30 fl.
der Eimer.

Die im Zunehmcn begriffene Obstzucht bcschäftigt sich hauptfächlich
mit Luiken, Bratbirnen und Zwetschgen; das Obst geräth gerne unv
in günstigcn Jahren kann eiu kleiner Thcil des Obstertrages nach
außcn verkauft werdcn.

Die Gcmeinde bcsitzt 650 Morgcn Laubwaldungen, die fährlich
114 Klafter und 15,175 Stück Wellen ertragen, hievon erhält
jeder Büger ^ Klafter und 50 —100 Stück Wellen; Ler Nest des
Holzcs wird verkauft, was der Gemcindekasse cine jährliche Einnahme
von 2—3000 fl. sichert. Ueberdieß bezieht die Gemeindc aus 75
Morgen Allmanden, welche sie an Bürger verleiht, 4—500 fl.

Die Schafweide wird nicht verpachtct.

Pfcrdczucht wird nicht getrieben und dic Nindviehzucht ist im
Derhältniß zu dcn Nachbarorten mittclmäßig; man hält eine gute
Landrace und sucht diese dnrch zwei aufgestclltc Simmenthaler Zucht-
stiere zu verbessern. Der Handel mit Dieh ist ganz unbedeutcnd.

Fischzucht wird nnr in den vorhandenen zwei Scen getrieben;
das Fischrecht hat die Gcmeinde, wclche es an Ortsbürger um 40 fl.
jährlich verpachtet.

An besonderen Stiftungen sind 250 fl. vorhanden, deren Zinse
zu Brod, Schulbüchern und Frauenklcidungsstücken für Unbemitteltc
verwendet werden.

Von giestcn aus dcr Vorzcit ist nur die sog. Ulmerschanze, die
auf eine großc Strecke durch den Gemeindewald führt, anzuführcn.

Der Bezirk LmeeAorvs crscheint 771, der Ort Lelimiedo 1308.
Er gehörte vermuthlich zum Neichsgut, dann Len Hcrrcn von Enz-
bcrg und Roßwag und kam von ihucn aiüs Klostcr Maulbronn.
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