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Paulus, Eduard [Editor]; Württemberg / Statistisch-Topographisches Bureau [Editor]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 52): Beschreibung des Oberamts Maulbronn: mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten — Stuttgart, 1870

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https://doi.org/10.11588/diglit.12699#0319
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Wurmberg. 303

bronn besttzen hicsigc und Bürger der Parzelle Bärenthal etwa
50 Morgcn Wiescn.

Die nicht große Markung, Lon der überdies etwa ^ mit Wald
bcstockt ist, bilvet cine hügelige Hochebene, welche von einem mäßig
cingefurchten Seitcnthälcheu des Kirnbachthales durchzogeu wird, wäh-
renv die rcchten Gchänge dcs Kirnbachthals selbst theilwcisc noch in
Lic Markung cingreisen.

Der im allgemeinen mittelfruchtbare Boden bcsteht theils aus
naßkaltem Lehm, theils aus den hitzigen, kalkreichen Zersetzungen des
Hauptmuschelkalks und aus Len wcnig ergiebigen des Wcllenmergels
und Welleudolomits.

AuS etwa 4 Steinbrüchen wird Hauptmuschelkalk zu Straßen-
material gewonneu, und in der Nähe von Bärenthal baut man den
Buntsandstcin ab, der gute Bau- und Werkstcine liesert; einige Lehm-
gruben sind vorhandcn.

Wcgen der hohcn Lagc ist die Gegcnd den Winden sehr aus-
gesetzt und das Klima zicmlich rauh, dahcr auch Frühlingssröste nicht
seltcn schaden; Hagelschlag kommt zuweilen vor.

Die Landwirthschaft wird gut betricben und verbesserte Acker-
gcräthe wic dcr Suppiugcrpflug, der amerikanische Wendepflug, die
eiscrne Egge und dic Walze haben Cingang gefunden; auch eine
Rcpssäemaschiue ist vorhandcn und dic Düngerstätlen siud meist gut
angclegt.

Zum Anbau kommcn dic gewöhnlichcn Cerealieu, besonders
Dinkel, Haber und Gcrste, scrner ziemlich Futterkräuter (drciblättriger
Klee und Luzernc), Kartoffeln, Ackerbohncn, Angersen, Hanf, Neps
und Mohn. Haber gedeiht besonders gut. Von dcn Felderzeuguisscn
könncn jährlich ctwa 400 Schcffel Dinkcl, 300 Scheffel Haber,
25 Scheffel Gcrstc, etwas Neps und Mohn nach außen verkauft
werden, dagcgen wird von der ärmeren Klasse der Einwohncr Mehl
von außcn bezogen.

Dcr zicmlich ausgedehnte Wicsenbau liefert cin gutes Futtcr;
ctwa 20 Ptorgen könncn bewässcrt werden.

Weinbau wurdc früher bctrieben und erst 1858 ist das Areal,
auf dcm frühcr die Keltcr staud, verkauft worden.

Die Obstzucht ist in gutcm Zustande und erlaubt in günstigcn
Jahrcn ciucu erklecklichcn Verkauf nach außen; man pflanzt haupt-
sächlich Luikcn, Winterreinetteu, Knausbirncn, Palmischbirnen und
von Stcinobst Zwetschgen und sog. Ziparteu. Das Obst geräth
gerne, namcntlich die Zwetschgcn.

Die Gcmeindc besitzt 400 Morgen Nadelwaldungen, dercn in
200 Klaftern bestehender Ertrag verkauft wird, was der Gemeinde-
kasse eine jährliche glente von ctwa 2500 fl. sichert; überdics hat
die Gemeinde zwei Güterstücke, die ihr jährlich etwa 30 fl. eintragcn.
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