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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 2.1880

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Nr. 1
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Lincke, Arthur: Miscellanea
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https://doi.org/10.11588/diglit.12057#0018

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12

MlSCELLANEA.

Ich môchte deshalb vorschlagen, die Stelle Tafel VII, Zeile 7 zu iibersetzen :
« Zehn Dollmetscher (épj*yjveïç) sind zu uns gekommen heute. »

II. Tafel X, Zeile 11, '.

Die Stelle lautet:

JE

0.........MI^HTn*

^ □

Da das

rn o (a.

hieratische Zeichen, welches das zu besprechende Wort begleitet, am Schlusse der Zeile,
entschieden ein ^ ist und das erste Zeichen nach |TJ ganz gut mit <ez> transscribirt werden
kann (cf. auch das <=> in Q^^^^ Pap. 1086; Tafel I, Zeile 12 und D Q

Pap. Anast, V 22, 3 med. sind, um Beispiele anzufiihren, ebenso klein wie das a), so
bringe ich das Wort mit y<3 circumivit, gyrum egit, rotundus fuit und ^fo locus habitatus,

9— ^ 0 5 S ^

habitaculum, s^fo, ^0, i^fo domus (cf. Freitag II, p. 09) in Verbindung; cf. KrHi,
atrium, ÎTPH, habitatio, im nichtbiblischen Hebràisch (Buxtorf-Fischer, p. 267). Damit

verwandt ist ^fitû, ^lic einkreisen, umgeben; ^is, paries, septum, womit Herr Maspero (Du
G. épistol., p. 104) das Wort qc^<:=>r:=^ Anast. III 2, 5 erklart. Darnach dilrfte

71 CM I I 1 I I I

obige Stelle zu iibersetzen sein :

«Die Céder......auf dem Wege nach der Wohnung des Amenhetepu».

a a—d o

rmrl y< \

III. Schliesslich sei es erlaubt, noch einma] auf ■ |\ o>-, ^ und

zurtickzukommen. G-olenischeff fheilt in seinem Aufsatz iiber den Papyrus N° 1 von Peters-
burg (Z. 1876, p. 107) folgenden Satz mit:

@i i i

und iibersetzt ihn: «Xe tue pas un homme, si tu connais ses bonnes qualités». Wenn
wir auch eine Uebersetzung dieser Worte nicht geben konnen, da wir die unmittelbar voraus-
gebenden und nachfolgenden nicht kennen, so scheint uns doch auch hier eine Auffassung
von als Négation unmoglich. Demi eine Lehre, welche vorschreibt diejenigen am Leben
zu lassen, deren gute Eigenschaften wir kennen, uns also fast die ganze Menschheit preis-
giebt, widerspricht ja den ersten Regeln und Elementen eines geordneten Staatslebens, -und
wiirde einen allgemeinen Krieg hervorrufen und aile positiven Institutionen vernichten, iiber-
haupt gar nicht zu Stande kommen lassen. Vollig unvereinbar ist dièse Lehre besonders
mit dem altagyptischen Staatswesen, in welchem selbst der Mord eines Sklaven mit dem
Tode bestraft wurde und auch derjenige sein Leben verwirkte, welcher seinem gefâhrdeten
Mitmenschen nicht zu Hilfe kam, wenn er es konnte '. Im Todtenbuche2 heisst es :

die alten Aegypter riihmen sich in zahllosen Inschriften ihrer Wohlthaten und ihrer Mild-
thàtigkeit gegen Andere. Wenn nun Herr G-olenischeff die Ansicht aufstellt, der Satz beziehe

1) Diodor I, Cap. 77.

2) Todtenb., éd. Lepsius, Cap. 125, 6, 7.
 
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