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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 14.1893

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Nr. 1-2
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Müller, Wilhelm Max: Ein Hieroglyphenzeichen
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https://doi.org/10.11588/diglit.12259#0026
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EIN HIEROGLYPHENZ EICH EN

19

\sàL"****vKei~- b&s-MUîf* das Begrâbnis seiner Essenz«, wobei er aber beidc Worter
als unorthographische Yerstùmmelungen anschen muBte; auch der Sinn befriedigt nicht.

y a w ....

Icb mochto ô ¥\ /ww«^g?s? ssm(wï)f lesen. Das Determinativ entspricht in
> nainlicb nicht dem gewôhnlichen Determinativ j|, wie es Z. 20, 55, 65

/ c steht. Das -<zza. das untcr dem etwa wie J ausselienden Zeichon stelit,

ist in Ligatur zu lesen. denn durchquerende Zeichen (wie kommen im

Hieratisehen unter das Vertikalzeichen.

Die regelmafiige Form ^-j. wie sie der Papyrus Zeile 50 bietet. ist versehieden.
Aber die Originalhandsehrift, aus der manches unverstiindlich geworden ist. aber von
den spiiten Kopien getren nachgemalt wird, batte wohl ^q^. Der Auszug auf der Stèle des
Vatikans hat nach v. Bergmann »du fahrst abwârts und aufwiirts von Elephantine nach
der Marschlandschaft (ith) im Gcleit(oder : in den Gestalten?) aller G6tter«.

Dièse Stèle verstand oder las also noch das Determinativ richtig. Die von Prof.
Erman freundlichst verglichene Berliner Handschrift (3044, 13) schreibt freilicb
/ "T*" ~==~\ ft* deutlichem J, aber sie scheini dem Archetypus des Textes
f- ^y—ft— ferner zu stehen als der Wiener Papyrus. Solltc das oder
nui', wie Prof. Erman meint, durch einen Versuch, das Pronomen f zu korrigieren
(»deine Gestalta), in den Text gekommen sein, so gibt es doch kein anderes Wort sëm
»Gestalt«. Nur durch jene spâte Assimilation der Zischlaute (Stkrn, Gramni.. § 28) ist
dièses Wort èrklârlich. Vergleiche sps fùr ëps (ÀZ 85, 4, demot. êpè), ssmw, sîsmtq
(Dcndera) fur den Dekanstern Ssmw, und cbenso oft ës als Së »offnen«. .v.s-: als së',
Dgeschickt, kundig«.

Den Schlufibeweis, der mich veranlalit, dièse Notiz zu verôffentlichen, bringt Grif-
fith's Siutpublikation. Das erste Grab von Siut schreibt im Gegensatz zur gewolmlichen
( M lhographie das m nicht aus, dafi'ir aber das S.

231 ^

Damit ist wohl die Lesung ûber jeden Zweifel gesichert.

Der Verbalstamm sëm ist nebenbei auch fùr eine anderc Erage von Intéresse. In
alten Stellen, wie Wnts 444 (= TÛ 254); Ppij 99 = Mmrè 68, 242, LAT 14, 42 bat
or ein w. Lassen wir die grammatische Bedeutung der Formen bei Seite, so ergeben sie
doch, daft sëm eine vokalische Endung hatte, denn nur, wo ein Doppclvokal steht,
schreibt mari das w aus. Spiiter wird die tonlose Endung des Verbalstammes regelmâOig
mit w ausgedrùckt (Select Pap. passim, cf. Br. W. 1222). Darum heitit das Substantif
 
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