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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 14.1893

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Nr. 1-2
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Spiegelberg, Wilhelm: Varia
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https://doi.org/10.11588/diglit.12259#0047
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40

VARIA

i stiuu-nk mnèuwîdt ton (sic) hn-nk bhit st. aindem ieh die Sehiiïe fûr

diçh das Mëër befahren lasse, uni dir die Abgaben der Lander zu bringen«, wage ich
kaum hierher zu zielien, da die Handsclirift von Feldern wimmelt und der Paraileltext1
hier den Infinitiv mil /• setzt. Dazu kommt noch, dass dièse Stelle die einzigc ist, ia
welcher sich die fragliche Construction nach einem seltneren Vorhum der Bowcgun"
fitldet.

..^ 5. Na,h <W%^~ : «*• V. 500 2 10

^ m tèrïlt &d n t\;jk hnt »Gehc um deiner Herrin zu sagen !«

Auch dièses Beispiel ist niclit mit Sicherheit hierher zu zielien, da </<7 auch Imp.
sein konnte, allein eine Vergleichung unserer Stelle mit Pap. ri'Oi-b. 3/1-2 : (]qAc5P

A 111111111 , y 1 ^—

OSA^^r n ™m "on »g<-he und ofïne !«, macht (loch die gegehene Uebersetzung
sehr wahrscheinlich. Demi auf Grund des letzten Beispiels diirften wir auch in dem
angezogeneni Satze, fails beide Verhen imperativisch zu fassen wàren, Umt idd erwarten.

Auch im Koptisc/ien lâsst sich unsere Construction nocli nachweisen. Ich hahe mir
die folgenden beiden Stelleh notiort : —Zoega. Cat. 66/27 : uobq \a Aq^yeuAq cè
ep(o.j »er aber ging, um Milch zu trinken« — ib. 28 : otoz iTé nooc i re kgovgi
^ja|>oti (îBOAiij^HTov -|-(i|)(o-|- iiAt) uuhiii «und weder sic nôch eine anderc ûntêr
ilmen pflegten zu gehen, um ihn tiiglich Milch zu gcben.« Das letzte Beispiel hietet eine
Anomalie, da der hlossc Infinitiv in unserer Construction von dem regierenden Vorbuni
nicht getrennt werden darf. Dassëlbè Gesetz gilt, wie man sich aus den angelïihrton
Beispielen ùberzeugen kann, auch fût die altère Sprache. —Eine Spur der hier bespro-
chenen Construction hat sich nun auch in der praeformativen Partikel ha crhalten, die
nach einer zweifellos richligon VerniutungSteindorh's1 auf a »gehen« zurùck gehtJ.

oiiiAcioTii wiïrde also in das Nouagvptische ùbersetzt (I ^> ^_ii^ Mv.M^

étrh lauten, ein Satz, in welchem der blosse Infinitiv auf ein Yorbum der Bewegung folgf.
Es sci mil' gestattet, hier eine Bemerkung des Herrn Prof. Erman anzuschliessen,
welche brieflichen Mitteilung entnommen ist und der hier besprochenen sprachlichen
ErscJieinung ihre redite Stelle in der aegyptischen Syntax zuweist. nDiese Fortlassung
des <^r> nach den Verben der Bewegung ist mir ein Theil einer grossen Ersclieinung.
die fur die spatere Sprache charaeteristich ist. Auch sonst wirft man. namlich vor Inlini-
tiven, die Praepositionen mit Vorliebe ab. Einige Falle habe ich N. Gr. §§ 303 lï. aufgo-
fûhrt (es ist da.freilich jetzt manches anders zu fassen) ; den lniufig.sten Fall kann te ich
damais noch nicht. Es ist die Entstehung von equioru,, c|cîotu usw. aus ipofftr sdm,
twf hr sdm. Ich glaube nicht dass man dièse Fielle von den Ihrigen trennen dar!'<(.

Uns wird die hier besprochene graminatische Ersclieinung wcnig befremden. Leigt
doch zum Beispiel die deutsche Sprache nach hiiuligen Verben der Bewegung ein iilmli-
chcs Schwanken. Den meisten 1 somitischen Sffi'Mhën dagegen ist unsere Construction

(1) Karnak. Z. 25.

(2) Gegen Stem : Gr. S 367.

(3) Das Verhaltniss von uovi zu ua, welehes durçp (lie pracpositiouslose ougo Yerbinduag mil 'loin
□achtolgenden Iuliuitiv seine jetzige Gestalt erhalten liât, liât Stern (1. 6.) richtig angedeutet.

(4) lias Beispiel. welehes NôMehe (Xcusyr. Grain. S 160) nur mit Vorbehalt giebt, kann hier nicht ins
 
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