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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 26.1904

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Miscellen, [3]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12681#0045

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koptische miscellen

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I. Tefnachthosstele, Z. 10' : ^£ jj^ \\^lU o p'

hb n pH h(n)k N(j)t « wer dièse Schenkung der Neit vermindert ».

ÎI. /ôïûJ.j Z. 11 (verderbter Text) : J ^f^S (M! â $ bn ë(s)p n-f
ms{j)w-nf. (***)

Dass das trotz der anomalen Stellung « nicht sollen ihn seine Kinder aufnehmen »
heisst, also ïîtte ms(j)w-f tgwn XïAAoq, beweisen die folgenden verwandten Belege :

III. Oxford Stèle, Z. 122 : ^^J^^T^ " (='«) s':/ *(s)/> "/«sein
Sohn soll ihn (bei sich) aufnehmen ».

Aus der Ptolemâerzeit stammen die folgenden :

IV. Brugsch, Thésaurus, S. 608, Z. 163

-«- A ï ) ; J 5 7 7 5 7 . 1 \\ " W q \\] jy | «j^, v 1 | JS^ _fl

| 7i p3 ntï w dd n- mf Hr an St, koptisch : neTo-s-xw xuioq gwp *gK». cht

« was sagen Horus und Set? ».
V. /6t'd., S. 610, Z. 83'

.a

4 V "2/"'" rnp{w)t WJW,h n-mf nn gm{j)-f sw, koptisch : eq p [gen]
pjunooTe eq otwuj juLiioq eAineq s'îîTq a er verbrachte Jahre, indem er ihn suchte, ohne
ihn zu finden ». Ferner Piehl, Inscr. hierogl., II, Tafel 111 und Seite 76, Anm. 2.
An demotischen Beispielen5 zitiere ich :

VI. Pap. gnost. Lond., 2/1 : r wn n jrt-k MTOn ïïeiô.TK « ûlîne dein Auge ».

VII. Pap. Insinger, 19/1 : wn pl ntïlj nfn (l(j)-J'tl-t ovn neTsm^q ivreq-ro « man-
cher nimmt sich sein Teil ».

VIII. Kh., II, 6/34 : pi nt 'ici sdi n n\(j)-f md(w)t.m e-\ uj^e îîneq mdwt « dieser,
dessen Worte ich berichte ».

Ober den Ursprung wie die eigentliche Bedeutung dièses m belehrt uns, wie ich
glaube, der Pap. Sallier III und dessen Paralleltexte (Pentaurepos), wo hàufig die Verba
« tôten, niedermetzeln » w'w\ s/nl, hdb mit m konstruiert sind. Wir pflegen ein Bei-
spiel wie (| e \ ^ \ n^_J\ ff^P , , , 'wj br IC'W' 'msn zu ùbersetzen «ich met-
zelte sie nieder»6. Das ist nicht genau. Der Âgypter sagt « ich metzelte unter ihnen
nieder », da er zum Ausdruck bringen will, dass nicht aile sondern nur ein Teil nieder-
gemetzelt wurde7. Aber unsere ungenaue Ûbersetzung giebt uns, wie ich glaube, die
richtige Erklârung fur das Objects m, welches nichts anderes ist als die Pràposition m
in der Partitivbedeulung « unter einer Anzahl ». Der Sprachgebrauch wird sehr bald in
Beispielen wie den obigen nicht mehr scfaarf geschieden haben, und ein « er metzelte
unter ihnen nieder» batte wohl schon im neuen Reich die Bedeutung « er metzelte
sie nieder». So wurde allmahlich m eine Objectsprâposition, die auch mit einem Sin-
gular verbunden wurde und im Koptischen eine Ausbreitung gewann, wie sie die altère
Sprache nicht gekannt hat.

1. Recueil de Tracaux, XXV, S. 192, und Koramentar, 193.

2. Ibid., S. 195.

3. Die Schreibung wwv. (j fût" aijuo* ist in der Spàtzeit nicht selten, e. g. LibblbiN, Licre que mon

nom fleurisse, XVIII, 8, 11.

4. Vgl, dazu d'Orbincy, 8/5.

5. Ailes Ilaiidscliriften der romischen Kaiserzeit.

6. Biiugsch, Wb., VI/304.

Vgl. dazu Pianchistele, Zeile 21 : Y V (I |\
 
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