DEMOTISCHE MISCELLEN
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Die in diesen Beispielen vorliegende Bedeutung triiït auch fur unsere Stelle durch-
aus zu. Damit halte ich die Lesung der demotischen Gruppe fur gesichert. Den ganzen
Ausdruck ebenso wie die dunkle Stelle in dem Décret von Damanhur, Z. 21, hat bereits
Hess (a. 0.) richtig mit dem ^ der jurist. Papyri des neuen Reiches zusain-
mengestellt1. Vielleicht fàllt damit eininal ein Licht auf dièse noch immer nicht sicher
erklârte Wendung2.
XXII. — ISIS Xc'fcp^ç
Den Beinamen der im Fajum verehrten Isis hat man bisher nach dem Vorschlag
von Brugscii3 als nfr st « mit schônem Thron » gedeutet. In der That làsstsich dieser
Gottesname, wie mir Griffith aus Texten seiner Papyrussammlung belegen konnte,
demotisch als nfr-st nachweisen. Auch lautlich ist die Erklàrung einwandsfrei, da die.
Erhaltung des /' von nfr sich auch in dem n. pr. N«pepcà; (= Nfr-hr) findet. Demnach
wird die demotische Etymologie in der That richtig sein.
Indessen muss in dem Neçepa/;? noch ein anderes Epitheton stecken, auf dessen Be-
deutung die Variante NEcsopar;?' hinweist. Dièse stellt mit dem o (statt e) vermutlich die
altère Form mit Doppelaccent dar:, wâhrend Ne«pepon;« unter dem Einfkiss des einen
Endaccentes, vielleicht auch in Anlelmung an das Stoip^a = « mit schônem Thron»,
das o in e enttont hat.
Dièses op- ist uns aber durch zahlreiche Transcriptionen als Participium activi
imperf." von 'rj (eipe) « machen » bekannt. Folglich liegt es nahe, in N«p- dieselbe ver-
schliffene Form von nfr zu sehen, die in Neswtt,; (aus Nfr-htp) vorliegt. Damit werden
wir schon nahezu auf den âgyptischen Xamen gefuhrt, welchen ich jetzt ans 2 sehr
zerstôrten Papyrusfragmenten, nachweisen kann, die Grfnfell und Hunt in Euhe-
meria (Kasr el-Banat)7 gefunden haben. Aus den folgenden Stellen :
ergiebt sich die Lesung 's-t n'-nfr-t 'r Si « Isis,
(die) schone, welche Segen spendet (?)8». Die
y/ Obersetzung des Y si ist zweifelhaft. Sie beruht
auf der von mir unter Vorbehalt gegebenen Iden-
tifizierung von 'rj si mit kopt. puj^v fajuin. *pgeT'
« utilis esse, fertilis esse » und der Annahme, dass
uje-y durch griech. -o^< wiedergegeben werden kann.
Eine Bestâtigung dieser Erklàrung bringen die
4K» > ~Li m.
1. Spikgiîlbhkg, Studicn und Materialien, S. 125, Anm. 359, und Orientalist. Litlcraturztg., II, S. 364.
2. Vgl. auch Calice, À. Z., XXXVII, S. 146.
3. À. Z., 1893, S. 3;'.
4. Berl. Ur/cunden, 590, 14.
5. Vgl. SPIEGELBBRG, Dcinot. Studien, I, S. 24. — Freilich NefopaoQxtC neben NsçEpdoOjri; « schôn ist
(Gott) Sobk » zeigt beide Formen obne irgend weleben Bedeuunigsuuterscbied ueben einander. Icb verdanke
Pierre Jouguet die Kenntniss dièses weiblichen Eigennamens, der sich in einem Papyrus aus Magdola fiudet.
6. Z. B. in TopYOÛ;, HoropTaîo;, M'Evropeô;, 'A|tovopritot(.
7. S. Fayùm toicns, S. 45.
S. Oder « die fiucbtbare » (?). — Die Wendung nfr V èi kenne ich noch aus Pap. Insinger, 18/6.
9. Fur den Wechsel von j und ic beachte die Schreibung ^j, die Pieul wohl mit Uecht [P.S.B.A.,
XV/35) schou leseu will. Ich sebe wenigstens in der Schreibung TtîtT Q ^aP- Bhind,
1/5, eine staïke Stùtze fiir Pibbls Lesung.
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Die in diesen Beispielen vorliegende Bedeutung triiït auch fur unsere Stelle durch-
aus zu. Damit halte ich die Lesung der demotischen Gruppe fur gesichert. Den ganzen
Ausdruck ebenso wie die dunkle Stelle in dem Décret von Damanhur, Z. 21, hat bereits
Hess (a. 0.) richtig mit dem ^ der jurist. Papyri des neuen Reiches zusain-
mengestellt1. Vielleicht fàllt damit eininal ein Licht auf dièse noch immer nicht sicher
erklârte Wendung2.
XXII. — ISIS Xc'fcp^ç
Den Beinamen der im Fajum verehrten Isis hat man bisher nach dem Vorschlag
von Brugscii3 als nfr st « mit schônem Thron » gedeutet. In der That làsstsich dieser
Gottesname, wie mir Griffith aus Texten seiner Papyrussammlung belegen konnte,
demotisch als nfr-st nachweisen. Auch lautlich ist die Erklàrung einwandsfrei, da die.
Erhaltung des /' von nfr sich auch in dem n. pr. N«pepcà; (= Nfr-hr) findet. Demnach
wird die demotische Etymologie in der That richtig sein.
Indessen muss in dem Neçepa/;? noch ein anderes Epitheton stecken, auf dessen Be-
deutung die Variante NEcsopar;?' hinweist. Dièse stellt mit dem o (statt e) vermutlich die
altère Form mit Doppelaccent dar:, wâhrend Ne«pepon;« unter dem Einfkiss des einen
Endaccentes, vielleicht auch in Anlelmung an das Stoip^a = « mit schônem Thron»,
das o in e enttont hat.
Dièses op- ist uns aber durch zahlreiche Transcriptionen als Participium activi
imperf." von 'rj (eipe) « machen » bekannt. Folglich liegt es nahe, in N«p- dieselbe ver-
schliffene Form von nfr zu sehen, die in Neswtt,; (aus Nfr-htp) vorliegt. Damit werden
wir schon nahezu auf den âgyptischen Xamen gefuhrt, welchen ich jetzt ans 2 sehr
zerstôrten Papyrusfragmenten, nachweisen kann, die Grfnfell und Hunt in Euhe-
meria (Kasr el-Banat)7 gefunden haben. Aus den folgenden Stellen :
ergiebt sich die Lesung 's-t n'-nfr-t 'r Si « Isis,
(die) schone, welche Segen spendet (?)8». Die
y/ Obersetzung des Y si ist zweifelhaft. Sie beruht
auf der von mir unter Vorbehalt gegebenen Iden-
tifizierung von 'rj si mit kopt. puj^v fajuin. *pgeT'
« utilis esse, fertilis esse » und der Annahme, dass
uje-y durch griech. -o^< wiedergegeben werden kann.
Eine Bestâtigung dieser Erklàrung bringen die
4K» > ~Li m.
1. Spikgiîlbhkg, Studicn und Materialien, S. 125, Anm. 359, und Orientalist. Litlcraturztg., II, S. 364.
2. Vgl. auch Calice, À. Z., XXXVII, S. 146.
3. À. Z., 1893, S. 3;'.
4. Berl. Ur/cunden, 590, 14.
5. Vgl. SPIEGELBBRG, Dcinot. Studien, I, S. 24. — Freilich NefopaoQxtC neben NsçEpdoOjri; « schôn ist
(Gott) Sobk » zeigt beide Formen obne irgend weleben Bedeuunigsuuterscbied ueben einander. Icb verdanke
Pierre Jouguet die Kenntniss dièses weiblichen Eigennamens, der sich in einem Papyrus aus Magdola fiudet.
6. Z. B. in TopYOÛ;, HoropTaîo;, M'Evropeô;, 'A|tovopritot(.
7. S. Fayùm toicns, S. 45.
S. Oder « die fiucbtbare » (?). — Die Wendung nfr V èi kenne ich noch aus Pap. Insinger, 18/6.
9. Fur den Wechsel von j und ic beachte die Schreibung ^j, die Pieul wohl mit Uecht [P.S.B.A.,
XV/35) schou leseu will. Ich sebe wenigstens in der Schreibung TtîtT Q ^aP- Bhind,
1/5, eine staïke Stùtze fiir Pibbls Lesung.