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DIE «SÙDPFLANZE» UND DAS EISEN BEI DEN ÀGYPTERX
weise aus dem ostlichen Kleinasien1. Dièses importierte Eisen nannte man, falls meine
Kombination richtig ist, « schwarzes Kupfer » aus denselben Grùnden, aus denen die
Mexicaner das ihnen durch die Spanier vermittelte Metall so nannten'.
Dass die Àgypter hartes Gestein nur mit gehârtetem Eisen bearbeiten konnten,
ist von Teclmikern hàufig erklârt worden. Das betreffende eiserne Instrument, der
Grabstichel, hiess wahrscbeinlich bsn-t und tri-tt in folgenden hauptsàcblichen Schrei-
bungen aùf.
£? (Pop- Hdrris) âlmlich Pap. Anast. I, 26/8; Lieblein, Dict. de noms,
2544, 81.
I Lieblein, 1291; J I Slg. Mac Gregor.
Muséum Cairo.
J
D
Dièses Wort ist, wie ich vermute, abgeleitetet von bsn «Eisen», also bsn-t
« Gegenstand aus Eisen» = Grabstichel. Ist dièse Vermutung richtig, dann darf man
die Frage aufwerfen, ob nicht bsn — vielleicht aus b(r)sn entstanden — dasselbe Wort
ist wie bna, aram. bns, arab. J3 », assyr. parzillu, «Eisen »3. Zu dem Ubergang eines
n finale in b vgl. hsrnn = batn.
?
Da sich b(r)sn-t vor dem neuen Reicb nicht belegen lâsst, so kônnte man auf die
Vermutung kommen, dass es ein semitisches Lehnwort sei. Allein clie Wiedergabe des
j durch s (1) ist in Lehnwôrtern dieser Zeit bisher nicht belegt worden. Ich glaube
vielmehr, dass bsn eine Variante des alten' msn ist, welches uns in msnj-t « Schmiede »
o. à., msnj-tï « Schmied » (= IWiikt aerarius) vorliegt*. Der Wechsel von 6 und m ist
ja bekannt5. Wie sich freilich die semitischen Wôrter zu dem âgyptischen m(r)sn,
b(r)sn « Eisen » stellen, ob sie Lehnwôrter oder Urverwandte sind, wage ich nicht zu
entscheiden. Von den oben bespi'ochenen Wôrtern b", und hmt km kônnte sich in(r)sh :
b(r)sn — aber beweisen làsst sich das zur Zeit nicht — so unterscheiden, dass jenes
das. Roheisen dièses das schmiedbare Eisen bezeichneten.
1. Siehe Max MOller, a. 0., S. 31. Das umfasseude Werk von L. Beck«h : Gesohiohte des Eiseus war
mir nicht zugànglich.
2. Ich will eine weitere Frage nicht unterdrùeken, ob nicht das hàufig erwàhnte hmt St-t « asiatisches Erz
(o. à.) » ein anderer Name fur das aus Syrien importierte Eisen im Gegeusatz zum afrikanischen (?) ist.
3. Vgl. Sethk, Verbum, I, § 220.
4. Siehe Brugsch,Wôrterbuch, III, 704, und Maspeko, Bibl. égypt., II, S. 313 ff. (Les Forgerons d'Horus).
5. Ûber das Verhàltniss der semitischen Wôrter zu einander vgl. Frankiïl, Die aramâischen Frcmdwôrter
im Arabischen, s.-v. Dass das semit. Wort nicht als Lehnwort im Agyptischen vorkommt, hat MOllbr, a. O.,
S. 135 gezeigt.
DIE «SÙDPFLANZE» UND DAS EISEN BEI DEN ÀGYPTERX
weise aus dem ostlichen Kleinasien1. Dièses importierte Eisen nannte man, falls meine
Kombination richtig ist, « schwarzes Kupfer » aus denselben Grùnden, aus denen die
Mexicaner das ihnen durch die Spanier vermittelte Metall so nannten'.
Dass die Àgypter hartes Gestein nur mit gehârtetem Eisen bearbeiten konnten,
ist von Teclmikern hàufig erklârt worden. Das betreffende eiserne Instrument, der
Grabstichel, hiess wahrscbeinlich bsn-t und tri-tt in folgenden hauptsàcblichen Schrei-
bungen aùf.
£? (Pop- Hdrris) âlmlich Pap. Anast. I, 26/8; Lieblein, Dict. de noms,
2544, 81.
I Lieblein, 1291; J I Slg. Mac Gregor.
Muséum Cairo.
J
D
Dièses Wort ist, wie ich vermute, abgeleitetet von bsn «Eisen», also bsn-t
« Gegenstand aus Eisen» = Grabstichel. Ist dièse Vermutung richtig, dann darf man
die Frage aufwerfen, ob nicht bsn — vielleicht aus b(r)sn entstanden — dasselbe Wort
ist wie bna, aram. bns, arab. J3 », assyr. parzillu, «Eisen »3. Zu dem Ubergang eines
n finale in b vgl. hsrnn = batn.
?
Da sich b(r)sn-t vor dem neuen Reicb nicht belegen lâsst, so kônnte man auf die
Vermutung kommen, dass es ein semitisches Lehnwort sei. Allein clie Wiedergabe des
j durch s (1) ist in Lehnwôrtern dieser Zeit bisher nicht belegt worden. Ich glaube
vielmehr, dass bsn eine Variante des alten' msn ist, welches uns in msnj-t « Schmiede »
o. à., msnj-tï « Schmied » (= IWiikt aerarius) vorliegt*. Der Wechsel von 6 und m ist
ja bekannt5. Wie sich freilich die semitischen Wôrter zu dem âgyptischen m(r)sn,
b(r)sn « Eisen » stellen, ob sie Lehnwôrter oder Urverwandte sind, wage ich nicht zu
entscheiden. Von den oben bespi'ochenen Wôrtern b", und hmt km kônnte sich in(r)sh :
b(r)sn — aber beweisen làsst sich das zur Zeit nicht — so unterscheiden, dass jenes
das. Roheisen dièses das schmiedbare Eisen bezeichneten.
1. Siehe Max MOller, a. 0., S. 31. Das umfasseude Werk von L. Beck«h : Gesohiohte des Eiseus war
mir nicht zugànglich.
2. Ich will eine weitere Frage nicht unterdrùeken, ob nicht das hàufig erwàhnte hmt St-t « asiatisches Erz
(o. à.) » ein anderer Name fur das aus Syrien importierte Eisen im Gegeusatz zum afrikanischen (?) ist.
3. Vgl. Sethk, Verbum, I, § 220.
4. Siehe Brugsch,Wôrterbuch, III, 704, und Maspeko, Bibl. égypt., II, S. 313 ff. (Les Forgerons d'Horus).
5. Ûber das Verhàltniss der semitischen Wôrter zu einander vgl. Frankiïl, Die aramâischen Frcmdwôrter
im Arabischen, s.-v. Dass das semit. Wort nicht als Lehnwort im Agyptischen vorkommt, hat MOllbr, a. O.,
S. 135 gezeigt.