DIE «SÙDPFLANZE» UND DAS E1SEX BEI DEN ÀGYPTERN
167
Danach wird man eine Eisenart « Himmelseisen » benannt haben im Gegensatz zu dem
selten genannten b'I n tl « Erdeisen »'. Welche Eisenarten so bezeiclinet wurden, lâsst
sich zur Zeit nicht sagen.
Auch ê«.pcoT « Messing (?) »2 scbeint in ein Dérivât des alten 6" zu entlialten.
Oder sollte &^p- der Ûberrest sein3? Etwa so, dass die alte in diesem Kompositum
erhaltene Form b'r lautete, indem das <=> r spâter in ^\ J ùberging, wie aus krm
(û-is) k\m (sW*.) aus dr-t « Hand » dl-t wurde'? Doch das nur nebenbei und als Ver-
mutung, die vor der Hand lediglich als Fragestellung betrachtet werdeû will.
Wohl jedem wird es aufgefallen sein, wie selten das 6"-Eisen in den Texten
erwâhnt wird. So lange man zweifelte, ob dièses Metall uberhaupt vor der Saitenzeit
bekannt gewesen sei, brauchte man sich darûber weiter keine Gedanken zu machen.
Indessen heute liegt das anders. Da darf man gewiss angesichts des Befundes, dass der
grosse Papyrus Harris das Eisen ein einziges Mal5 40 b, 11, nur erwâhnt, dass in der
Karnakliste (Lepsius, Meta/le, S. 103) Eisen uberhaupt nicht genannt wird, doch
die Frage aufwerfen, ob sich nicht das Eisen noch unter einem anderen Namen
verbirgt.
Nun findet sich bei Hôrnes'' die Notiz, dass die Mexicaner das Eisen « schwarzes
Kupfer» nannten, indem sie den ihnen unbekannten StoJÏ in Beziehung zu einem be-
kannten setzteiv. Das erinnerte mich sofort an das hmt km « schwarzes Kupfer»' der
âgyptischen Texte, in welchem man bisher eine Kupferartgesehen bat. Wâre es nicht
Olôglich, dass darin ein weiterer Name fur Eisen steckte? Dièse Vermutung gewinnt
nun eine starke Stutze an der Beobachtung von Brugsch (Wb., V/417), dass in
3 Verzeichnissen von Metallen an S tel le von Eisen (knme) hmt km « schwarzes
Kupfer » steht. Ich habe daraufhin einmal die Texte jiachgepruft und bisher keinen
Fall bemerkt, wo hmt km nicht als « Eisen » zu deuten wâre. Daher scbeint mir même
Vermutung môglich zu sein, und ich bitte die Fachgenossen nachzuprufen, ob sie balt-
bar ist oder zu o dem Ùbrigen » gelegt zu werden verdient.
Ich nehme demnach an, dass die Agypter mehrere Namen fur « Eisen » besassen,
anscheinend bis zum neuen Reich nur b"*. Wâhrend dièses afrikanische'" (?) Eisen im
alten und mittleren Reich relativ selten erwâhnt wird. kam es im neuen Reich durch
die Eroberungszuge der Pharaonen in grossen Mengen nach Âgypten, wohl vorzugs-
1. Brugsch, Wé., v/419, 434.
2. S. jetzt Cmum, Coptie Ostraca, S. 42 zu N" 459.
3. Etwa b'r-ied ba.pO'S'tOT «grùnes Eisen ». Vgl. dazu |H NaVOLK, Der el-Ba/iari, Ht, 74, und
o lo] o v V
vt ic\d « grùnes Silber », Pap. Berlin 8769, III. — Zu dem Abfall des te vgl. -xiot bon. fur sahid. ■x.otshot und
*6sv<itTi; aus p\-t\-n-Wtj-t.
4. S. Erman, Z.D.M.G., 46, S. 126; Sethe, Verbum, I, § 240.
5. Ibirf., 23/1. 58/10, 77/10, — ich verdanke die Zilate Piehls Index — nur in poetisehen Wendmigen.
6. Urg$8chichie cler Menschheit, S. 103.
7. Umgekehrt erzâhlt SchWbinfurth, im Hersen con Afril;a,'\\, .S. 118, dass die Monbuttu, die in einer
eisenreichen Gegend leben, einen silbernen Teller fiir « weisses Eisen » erklânen.
8. Lrpsius, Metalle, S. 96 (t.: Brugsch, V/418.
9. Im N. H. scheint das Wort sein Geschlecht gewechselt zu haben. S>o erscheint es im Pap, Harris 3
Mal als b'l-t.
10. Der Reichtum Nubiens an Eisenerzen ist bekannt. Vgl. Rôssino, Geeehichte der Metalle, p. 81, 83 Cf.
167
Danach wird man eine Eisenart « Himmelseisen » benannt haben im Gegensatz zu dem
selten genannten b'I n tl « Erdeisen »'. Welche Eisenarten so bezeiclinet wurden, lâsst
sich zur Zeit nicht sagen.
Auch ê«.pcoT « Messing (?) »2 scbeint in ein Dérivât des alten 6" zu entlialten.
Oder sollte &^p- der Ûberrest sein3? Etwa so, dass die alte in diesem Kompositum
erhaltene Form b'r lautete, indem das <=> r spâter in ^\ J ùberging, wie aus krm
(û-is) k\m (sW*.) aus dr-t « Hand » dl-t wurde'? Doch das nur nebenbei und als Ver-
mutung, die vor der Hand lediglich als Fragestellung betrachtet werdeû will.
Wohl jedem wird es aufgefallen sein, wie selten das 6"-Eisen in den Texten
erwâhnt wird. So lange man zweifelte, ob dièses Metall uberhaupt vor der Saitenzeit
bekannt gewesen sei, brauchte man sich darûber weiter keine Gedanken zu machen.
Indessen heute liegt das anders. Da darf man gewiss angesichts des Befundes, dass der
grosse Papyrus Harris das Eisen ein einziges Mal5 40 b, 11, nur erwâhnt, dass in der
Karnakliste (Lepsius, Meta/le, S. 103) Eisen uberhaupt nicht genannt wird, doch
die Frage aufwerfen, ob sich nicht das Eisen noch unter einem anderen Namen
verbirgt.
Nun findet sich bei Hôrnes'' die Notiz, dass die Mexicaner das Eisen « schwarzes
Kupfer» nannten, indem sie den ihnen unbekannten StoJÏ in Beziehung zu einem be-
kannten setzteiv. Das erinnerte mich sofort an das hmt km « schwarzes Kupfer»' der
âgyptischen Texte, in welchem man bisher eine Kupferartgesehen bat. Wâre es nicht
Olôglich, dass darin ein weiterer Name fur Eisen steckte? Dièse Vermutung gewinnt
nun eine starke Stutze an der Beobachtung von Brugsch (Wb., V/417), dass in
3 Verzeichnissen von Metallen an S tel le von Eisen (knme) hmt km « schwarzes
Kupfer » steht. Ich habe daraufhin einmal die Texte jiachgepruft und bisher keinen
Fall bemerkt, wo hmt km nicht als « Eisen » zu deuten wâre. Daher scbeint mir même
Vermutung môglich zu sein, und ich bitte die Fachgenossen nachzuprufen, ob sie balt-
bar ist oder zu o dem Ùbrigen » gelegt zu werden verdient.
Ich nehme demnach an, dass die Agypter mehrere Namen fur « Eisen » besassen,
anscheinend bis zum neuen Reich nur b"*. Wâhrend dièses afrikanische'" (?) Eisen im
alten und mittleren Reich relativ selten erwâhnt wird. kam es im neuen Reich durch
die Eroberungszuge der Pharaonen in grossen Mengen nach Âgypten, wohl vorzugs-
1. Brugsch, Wé., v/419, 434.
2. S. jetzt Cmum, Coptie Ostraca, S. 42 zu N" 459.
3. Etwa b'r-ied ba.pO'S'tOT «grùnes Eisen ». Vgl. dazu |H NaVOLK, Der el-Ba/iari, Ht, 74, und
o lo] o v V
vt ic\d « grùnes Silber », Pap. Berlin 8769, III. — Zu dem Abfall des te vgl. -xiot bon. fur sahid. ■x.otshot und
*6sv<itTi; aus p\-t\-n-Wtj-t.
4. S. Erman, Z.D.M.G., 46, S. 126; Sethe, Verbum, I, § 240.
5. Ibirf., 23/1. 58/10, 77/10, — ich verdanke die Zilate Piehls Index — nur in poetisehen Wendmigen.
6. Urg$8chichie cler Menschheit, S. 103.
7. Umgekehrt erzâhlt SchWbinfurth, im Hersen con Afril;a,'\\, .S. 118, dass die Monbuttu, die in einer
eisenreichen Gegend leben, einen silbernen Teller fiir « weisses Eisen » erklânen.
8. Lrpsius, Metalle, S. 96 (t.: Brugsch, V/418.
9. Im N. H. scheint das Wort sein Geschlecht gewechselt zu haben. S>o erscheint es im Pap, Harris 3
Mal als b'l-t.
10. Der Reichtum Nubiens an Eisenerzen ist bekannt. Vgl. Rôssino, Geeehichte der Metalle, p. 81, 83 Cf.