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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 31.1909

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Hoffmann-Kutschke, Artur: Indogermanisches
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12678#0079

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Hirts « Indogermanen », I, S. 55 und anderswo), und das Etruskische unterschied b,
d, g und ~ nicht. Griechisch poSov steht fur vrodon, womit altpersisch varda a Rose »
zu vorgleichen ist, — und lat. rosa fur kleinasiat. (dialektisch) griech. *poÇoy, *ptoÇ<* ;
altmedisch *varza.

Dasselbe Verhâltnis bestelit zwischen altpers. vardami « t un )), dem griech. èp8u>
fur vardo entspricht, und altmedischem yarzami « tun », vgl. griech. peÇw, ans varzo
oder urazo, zu griech ischem î^-xZ,o\iai, èpyov. Reingriechisch ist nur «g»; aber der-
jenige griechische Dialekt, der Èp8w hat, dùrfte dem Altpersischen nahe stehn und ein
kleinasiatischer sein; wâhrend pe!> cinem anderen, dem Medischen verwandten Dia-
lekte angehôrt.

Die Erklàrung von rosa gab ich im Artikel « Indogermanisches » in Nr. 507 der
Neuen Preuss. (Kreuz-)Zeitung, vom 28. Okt. 1908;bisher hat noch niemand dièse
Form wie ipSw und psÇw erklâren kônnenoder erklârt ; der Iranist kann hier allein das
tun. Auf ÈpSw und peÇw machte ich mit diesen Andeutungen schon 1907 im PhiloLogus,
II, S. 183 im Artikel « Iranisches » und im gleichnamigen Artikel 1908 in Recueil
de Travttu,r rel. à la Philol. et à VArchéol. ég. et assyr. aufmerksam (Oktoberheft).

Wie ich ùber Mythologie und die Verwertung der Sprachwissenschaft fur dieselbe
denke, habe ich in meinen Artikeln « Sagenforschung » in den « Zeitfragen », Beilage
der Deutschen Tageszeitung, vom 9. August (Nr. 32) und vom 27. September (in Nr. 39)
und vom 21. Febr. 1909 (Nr. 8) ausgefùhrt und werde in dieser Zeitschrift auch wohl
mal darauf zurùckkommen.

Zu II, 1, S. 92 fï. « Zinn und Blei » will ich nur bemerken, dass kassitira ein
elamisches, d. h. der Vorbevôlkerung von Persien angehôriges Wort ist, das als
hastira im Altindischen vorkommt ; vgl. Hùsing, Orient. Liter.-Ztg., 1907, I (Januar-
heft) Sp. 25/26. « Die Kassiteriden » ; Hûsing, in « der alte Orient », 1908, Heft 3/4,
S. 24/25 in dem Hefte a Der Zagros und seine Volker » ; Spanien und Britannien
sind dem alten Testamente gar nicht bekannt. Statt Joppe ist in Jona 1 ; 3 zu lesen
«und er (Jahve) verfolgte ihn», vgl. Hùsing, Orient. Lit.-Ztg., 1907, I, S. 26/27 in
« Tarsis ». Denn von Joppe kann man nicht nach Tarsis in Elatn fahren ; der Text
« er stieg Irinab nach Joppe » ist falsch. « Tarsis liegt, —■ abgesehen von den Parallel-
stellen Genesis, x, 4 und I. Chron., i, 7, — wo die Turusa (Tursim = Tup^vot. -
E-trusci) gemeint sind, — immer so, dass man es vom Mittelmeere aus erreichen
konnte, immer in der Richtung auf Elam = Opir (Apir), und man fahrt von Esion
Geber aus dahin.....das A. T. kennt Spanien ùberhaupt nicht. » (Hûsing, a. o. O.).

Zu II, 1, S. 107 dem awestischen Ausdruck gadarara fuge ich zu, dass Geldner
in seinen « Studien zum Awesta » I das Beiwort des Keresâspa als « Krankheitsab-
wehrer » deutet, da Keresâspa der Arzt ist, vgl. Sâma, awest., nach Geldner.

Zu II, 2, S. 139 konstatiere ich, dass, wie german. « Taube » die ,dunkle' (ir.
dub, vgl. Schrader, II, 1, S. 141) bedeutet, wohl auch iran. kapota «Taube» ,die
blaue' heissen wird; an lat. l^cap, vw. german. hab-m ,Habicht' (« Greifer ») ist kaum
zu denken. Eporedorix (II, 2, S. 157) als « Kônig der Berittenen » deutet R. Mucli
richtig; vgl. «Deutsche Stammeskunde » (Sammlung Goschen, Nr. 126, S. 47) und
die Besprechung von Schraders « Sprachvcrgleichung u. Urg. » in « Mitteilungen der
 
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