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Vorwort.
Während ich damit beschäftigt war, aus einer von Prof. G. Bergsträsser
freundlichst zur Verfügung gestellten Handschrift aus Beirut eine Ab-
handlung über Alchemie, das Buch der Enthüllung des verborgenen Ge-
heimnisses von der Wissenschaft des Käf, für die Geschichte des Salmiaks
auszuziehen, stieß ich in der gleichen Handschrift auf den arabischen
Urtext der Tabula Smaragdina. Die Entdeckung schien wichtig genug,
um die schon dem Ende zuneigende ältere Arbeit abzubrechen und den
Text mit einer kurzen Skizze seiner späteren Geschichte zu veröffent-
lichen. Aus der Skizze, die auf zwei bis drei Bogen veranschlagt war,
ist durch Untersuchungen über die Vorgeschichte der Tafel ein Buch
geworden.
Die wenigen Zeilen, die man der Tabula Smaragdina in den
Werken über die Geschichte der Alchemie zu widmen pflegt, geben nur
ein blasses Bild von dem Zauber, den dieser Text, die Apokalypse, das
Symbolum, der Kanon und wahre Prüfstein der göttlichen Kunst, jahr-
hundertelang auf die Alchemisten ausgeübt hat. Braucht man auch nicht
alles zu billigen, was der letzte Verehrer dieser geheimen Weisheit, G. Latz,
in seiner Alchemie ausführt, so hat er doch nicht so ganz unrecht, wenn
er schreibt: „Die ganze Alchemie zerfällt in zwei Perioden, in die Periode,
welche vor der T. S. liegt, und in die Periode, welche nach der T. S.
liegt. Seit der Zeit die T. S. geschrieben, resp. zu Ansehen gekommen,
dreht sich die Alchemie um die T. S. Je nachdem die T. S. auf diese
oder jene Weise interpretiert wird, ändert der Standpunkt der Alchemie.
Die Alchemie, kann man in gewisser Beziehung sagen, i s t in ihrer zweiten
Periode die Tabula Smaragdina.“
Als Führer durch die Jahrhunderte der zweiten Periode habe ich die
1832 erschienene Geschichte der Alchemie von K. Ghr. Schmieder benützt,
ein Buch, das trotz seiner unkritischen Einstellung niemand entbehren
kann, der sich mit diesen Fragen beschäftigt. Selbstverständlich bin ich
überall auf die Quellen zurückgegangen, die im Theatrum Chemicum und
in Mangets Bibliotheca Chemica Curiosa zusammengetragen sind. Soweit
es in bemessener Frist möglich war, habe ich auch noch die ältesten Drucke
beizuziehen versucht. Wertvolle Ergänzung boten daneben die Neudrucke
.geheimwissenschaftlicher Literatur aus dem Barsdorf sehen Verlag.
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Vorwort.
Während ich damit beschäftigt war, aus einer von Prof. G. Bergsträsser
freundlichst zur Verfügung gestellten Handschrift aus Beirut eine Ab-
handlung über Alchemie, das Buch der Enthüllung des verborgenen Ge-
heimnisses von der Wissenschaft des Käf, für die Geschichte des Salmiaks
auszuziehen, stieß ich in der gleichen Handschrift auf den arabischen
Urtext der Tabula Smaragdina. Die Entdeckung schien wichtig genug,
um die schon dem Ende zuneigende ältere Arbeit abzubrechen und den
Text mit einer kurzen Skizze seiner späteren Geschichte zu veröffent-
lichen. Aus der Skizze, die auf zwei bis drei Bogen veranschlagt war,
ist durch Untersuchungen über die Vorgeschichte der Tafel ein Buch
geworden.
Die wenigen Zeilen, die man der Tabula Smaragdina in den
Werken über die Geschichte der Alchemie zu widmen pflegt, geben nur
ein blasses Bild von dem Zauber, den dieser Text, die Apokalypse, das
Symbolum, der Kanon und wahre Prüfstein der göttlichen Kunst, jahr-
hundertelang auf die Alchemisten ausgeübt hat. Braucht man auch nicht
alles zu billigen, was der letzte Verehrer dieser geheimen Weisheit, G. Latz,
in seiner Alchemie ausführt, so hat er doch nicht so ganz unrecht, wenn
er schreibt: „Die ganze Alchemie zerfällt in zwei Perioden, in die Periode,
welche vor der T. S. liegt, und in die Periode, welche nach der T. S.
liegt. Seit der Zeit die T. S. geschrieben, resp. zu Ansehen gekommen,
dreht sich die Alchemie um die T. S. Je nachdem die T. S. auf diese
oder jene Weise interpretiert wird, ändert der Standpunkt der Alchemie.
Die Alchemie, kann man in gewisser Beziehung sagen, i s t in ihrer zweiten
Periode die Tabula Smaragdina.“
Als Führer durch die Jahrhunderte der zweiten Periode habe ich die
1832 erschienene Geschichte der Alchemie von K. Ghr. Schmieder benützt,
ein Buch, das trotz seiner unkritischen Einstellung niemand entbehren
kann, der sich mit diesen Fragen beschäftigt. Selbstverständlich bin ich
überall auf die Quellen zurückgegangen, die im Theatrum Chemicum und
in Mangets Bibliotheca Chemica Curiosa zusammengetragen sind. Soweit
es in bemessener Frist möglich war, habe ich auch noch die ältesten Drucke
beizuziehen versucht. Wertvolle Ergänzung boten daneben die Neudrucke
.geheimwissenschaftlicher Literatur aus dem Barsdorf sehen Verlag.
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