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Ruska, Julius
Tabula Smaragdina: ein Beitrag zur Geschichte der hermetischen Literatur — Heidelberg: Winter, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.51294#0075
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Tabula Smaragdina.

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Hermes und der Essig aller Weisen.“ In diesem Wort ist ein Hinweis
auf das, was in dem bittern Salze von den vier Grundsäulen (Elementen)
enthalten ist. . . .
Ich breche hier ab, da die weiteren Ausführungen Kirchers später
im Zusammenhang mit der Geschichte der Tabula Smaragdina eine ge-
eignetere Stelle finden werden.

IV. Arabische Nachrichten über Hermes Trismegistos
und die Verwahrung seiner Bücher in Pyramiden und
Schatzkammern.
Neben den im vorigen Abschnitt mitgeteilten arabischen Belegen für
das Fortleben der hermetischen Alchemie sind noch die Nachrichten über
die Aufbewahrung alchemistischer und anderer hermetischer Weisheit an
schwer zugänglichen Verstecken u. dgl. ins Auge zu fassen. Vieles da-
von hat schon D. Chwolsohn in seinem Werk Die Ssabier1 mit umfassender
Belesenheit aus handschriftlichen Quellen gesammelt, und R. Reitzenstein
hat noch vor kurzem das von Chwolsohn Dargebotene kritisch geprüft.2
Else Reitemeyer hat 1903 aus den arabischen Geographen eine Beschrei-
bung Ägyptens zusammengestellt, die auch für unsere Frage einiges ent-
hält. Endlich hat E. Graefe das Pyramiden-Kapitel aus alMaqrizIs
Hitat herausgegeben und übersetzt, in welchem schon der größte Teil
der arabischen Nachrichten über die Pyramiden gesammelt ist.3 Da
aber vieles, was in diesen Werken zur Sprache kommt, uns hier weniger
berührt und manches nicht hervorgehoben ist, was für die Geschichte
der Alchemie Bedeutung hat, wird eine Nachlese, die Hermes besonders
als Vater der Alchemie behandelt, nicht ganz ohne Gewinn bleiben.
Auch die ältesten geographischen, historischen und bibliographischen
Werke, in denen von den Pyramiden und Tempeln und von Hermes
die Rede ist, gehören schon einer Zeit an, in der sich die alten Über-
lieferungen und die Erzählungen der ansässigen Ägypter mit Berichten von
Arabern zu phantastischen Geschichten verschmolzen haben. Das un-
1 D. Chwolsohn, Die Ssabier und der Ssabismus, St. Petersburg 1856, Bd. I, S. 787 ff.;
die Belege in Bd. II.
2 R. Reitzenstein, Poimandres, S. 168—176.
3 Vgl. Leipziger Semitist.Studien, Bd. V, Heft 5, Leipzig 1911, und weitere Lite-
ratur in der Enz. d. Islam s. v. Haram, Bd. II, S. 278 ff.
 
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