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Ruska, Julius
Tabula Smaragdina: ein Beitrag zur Geschichte der hermetischen Literatur — Heidelberg: Winter, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.51294#0228
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Julius Ruska

erläutert. Es wird genügen, einen Teil der auf Raymundus Lullus
zurückgeführten Erläuterung wiederzugeben:
„Quaeritur autem, quis ille sit, qui a vento portari debeat? Respondeo,
clvymice, est sulphur, quod portatur in argento vivo, ut Lull. Godicill. c. 32.
testatur, caeterique omnes; Physice, est foetus, qui mox in lucem nasci
debet: Dico et Arithmetice, quod sit radix Gubi; Musice, quod sit Dis-
diapason; Geometrice, quod sit punctum lineae fluentis principium; Astro-
nomice, centrum Saturni, Jovis et Martis, planetarum.“
In ähnlicher Weise wird auch der Satz Nutrix eins terra est durch
Epigramm, Fuge und Kupfer dargestellt. Man findet die beiden Bilder
und das Titelblatt des seltenen Büchleins in getreuer Nachbildung nebst
dem deutschen Text des zweiten Epigramms bei H. Peters. Aus pharma-
zeutischer Vorzeit, Bd. I, S. 271—-274.
Um die gleiche Zeit, im Jahr 1620, veröffentlichte der General-
steuerpächter Jaques Nuisement einen neuen Kommentar zur Tabula. Das
Buch führt den Titel Dw vrai Sei secret des Philosophes et de ΓEsprit
Universel du Monde. Es ist später mehrfach lateinisch herausgekommen
und wird im Hermetischen ABC von 1778 auszugsweise deutsch mit-
geteilt. Nuisement weicht nicht gar so weit vom Gegenstand ab wie
Dorn, da er wenigstens innerhalb der Chemie bleibt; dem Geist nach
gehört der Kommentar ebenfalls in die paracelsische Linie. Es wird
genügen, die wichtigsten Kapitel anzuführen.
Aus dem ersten Buch:
1. Cap. Daß die Welt voll Leben sey.
2. Cap. Daß die Welt, weil sie lebt, Geist, Seel und Leib habe.
3. Cap. Daß alle Dinge durch den Spiritum Mundi und von der
prima materia gemacht sind.
4. Cap. Wie vom Hermes die Sonne ein Vater des Weltgeistes und
der Universal-Materie genennt sey.
5. Cap. Wie der Mond des Weltgeistes und der Universal-Materie
Mutter sey.
6. Cap. Daß die Wurzel des Weltgeistes in der Luft zu finden sey.
7. Wie die Erde den allgemeinen Geist ernähre.
8. Gap. Der Weltgeist ist der Vollkommenheit Ursach in allen Dingen.
Aus dem zweiten Buch:
1. Cap. Wie der allgemeine Weltgeist incorporirt werde.
2. Gap. Wie dieser Geist in Erde ohne Versehrung seiner Kraft ver-
wandelt werde. „Es bedarf keines Streits, ob der Himmel und die Ge-
stirne ihren Einfluß der Erde geben; die Erfahrung der äußeren Sinnen
 
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