Tabula Smaragdina.
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lieh in phönizischer Sprache verfaßt sei. Er versucht aus einer Um-
formung des lateinischen Textes, die das Original besser widerspiegeln
soll, mit Hilfe des Hebräischen den phönizischen Text wiederherzustellen
oder wenigstens eine phönizische Urschrift glaubhaft zu machen.1 2 Man
kann nicht leugnen, daß dem Versuch ein gesunder Gedanke zugrunde
liegt, ein beachtenswertes Sprachgefühl, das die semitische Urform ahnt
und in manchen Wendungen dem arabischen Wortlaut nahekommt. So
übersetzt Kriegsmann den D’SSK nn5 Mos. entsprechend Tabula Smarag-
dina mit Π15 lüh bäreqeth. Die Verba Secretorum erinnern ihn an
die ΉΧΗ dibre happurim „Beschreibung, wie es mit dem Feste
Purim gehalten werden soll“ und die B’öTt 1“D‘T dibre hajjamim „Tag-
oder Zeit-Bücher“. Daraus gehe hervor, daß der Sinn der Überschrift
Moniimentum literarium etc. de Secretis etc. sei. Warum er den Namen
Hermes Trismegistos mit ΓΠΙΠ0 ΠΡΊ ΠΊΠ Oberem Thlis megüsdos*
umschreibt, will er im letzten Kapitel erläutern. In den Worten verum,
sine mendacio, certum ac verissimum sieht er echten Hebraismus, cum
nihil aeque Orientale sit atque dicere: pNl pK *1pW 1^3 pX pK. Diese
Beispiele werden genügen, um Kriegsmanns Methode zu kennzeichnen,
doch wäll ich noch den Schlußabschnitt über den Satz Itaque vocatus
sum Hermes Trismegistus, habens tres partes Philosophiae totius mundi
im Wortlaut anführen, um ein volleres Bild von Stil und Eigenart des
Kommentars zu geben:
Ad fluctus ea et saxa complures praestanti ingenio viros allisit:
quorura aliqui, quam tres Philosophiae partes divisione rerum in Ani-
malia, Vegetabilia, ac Mineralia metirentur, suspicari coeperunt, materiam
Lapidis Philosophie! e tribus iis, quae vocant, regnis petendam filio
Hermetis; auctoritate cumprimis illustris Trevisanae Comitis abusi: caeteri
quod Itaque ad praecedentia referendam existimarent, nec quei confectio
Lapidis Philosophie! Trismegistum effecerit Hermetem satis caperent in
diversas de argumento Tabulae abierunt sententias; coniunctas non raro
cum ingenti veritatis dispendio. Ut autem inposterum Syrtes eiusmodi
evitare cultores veritatis discant, notent ante omnia particulam Itaque in
Latina versione accentum in penultima habere, non in antepenultima;
1 Kriegsmann gibt drei lateinische Texte, den allgemein verbreiteten (s. oben S. 2),
den S. 205 nach der Aurelia Oeculta abgedruckten und die oben erwähnte Umformung,
dazu die S. 3 wiedergegebene deutsche Übersetzung.
2 So buchstabengetreu nach Manget ; es müßte Hermes tläth machazöih geschrieben
werden. Bemerkenswert ist, daß Kriegsmann hier das chaldäische ΓΠ1Ί s*-a^ des
hebräischen setzt, wodurch die Übersetzung stark an das arabische mutallat
anklingt.
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lieh in phönizischer Sprache verfaßt sei. Er versucht aus einer Um-
formung des lateinischen Textes, die das Original besser widerspiegeln
soll, mit Hilfe des Hebräischen den phönizischen Text wiederherzustellen
oder wenigstens eine phönizische Urschrift glaubhaft zu machen.1 2 Man
kann nicht leugnen, daß dem Versuch ein gesunder Gedanke zugrunde
liegt, ein beachtenswertes Sprachgefühl, das die semitische Urform ahnt
und in manchen Wendungen dem arabischen Wortlaut nahekommt. So
übersetzt Kriegsmann den D’SSK nn5 Mos. entsprechend Tabula Smarag-
dina mit Π15 lüh bäreqeth. Die Verba Secretorum erinnern ihn an
die ΉΧΗ dibre happurim „Beschreibung, wie es mit dem Feste
Purim gehalten werden soll“ und die B’öTt 1“D‘T dibre hajjamim „Tag-
oder Zeit-Bücher“. Daraus gehe hervor, daß der Sinn der Überschrift
Moniimentum literarium etc. de Secretis etc. sei. Warum er den Namen
Hermes Trismegistos mit ΓΠΙΠ0 ΠΡΊ ΠΊΠ Oberem Thlis megüsdos*
umschreibt, will er im letzten Kapitel erläutern. In den Worten verum,
sine mendacio, certum ac verissimum sieht er echten Hebraismus, cum
nihil aeque Orientale sit atque dicere: pNl pK *1pW 1^3 pX pK. Diese
Beispiele werden genügen, um Kriegsmanns Methode zu kennzeichnen,
doch wäll ich noch den Schlußabschnitt über den Satz Itaque vocatus
sum Hermes Trismegistus, habens tres partes Philosophiae totius mundi
im Wortlaut anführen, um ein volleres Bild von Stil und Eigenart des
Kommentars zu geben:
Ad fluctus ea et saxa complures praestanti ingenio viros allisit:
quorura aliqui, quam tres Philosophiae partes divisione rerum in Ani-
malia, Vegetabilia, ac Mineralia metirentur, suspicari coeperunt, materiam
Lapidis Philosophie! e tribus iis, quae vocant, regnis petendam filio
Hermetis; auctoritate cumprimis illustris Trevisanae Comitis abusi: caeteri
quod Itaque ad praecedentia referendam existimarent, nec quei confectio
Lapidis Philosophie! Trismegistum effecerit Hermetem satis caperent in
diversas de argumento Tabulae abierunt sententias; coniunctas non raro
cum ingenti veritatis dispendio. Ut autem inposterum Syrtes eiusmodi
evitare cultores veritatis discant, notent ante omnia particulam Itaque in
Latina versione accentum in penultima habere, non in antepenultima;
1 Kriegsmann gibt drei lateinische Texte, den allgemein verbreiteten (s. oben S. 2),
den S. 205 nach der Aurelia Oeculta abgedruckten und die oben erwähnte Umformung,
dazu die S. 3 wiedergegebene deutsche Übersetzung.
2 So buchstabengetreu nach Manget ; es müßte Hermes tläth machazöih geschrieben
werden. Bemerkenswert ist, daß Kriegsmann hier das chaldäische ΓΠ1Ί s*-a^ des
hebräischen setzt, wodurch die Übersetzung stark an das arabische mutallat
anklingt.