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Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Hrsg.]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Bearb.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0140

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126

vm.
Schreiben an eine Freundin der Natur.
^ch habe den Brief erhalten, den Sie mir geschrie-
ben haben, Madame, und das Vergnügen daö mir
unsere gemeinschaftliche Freundin gemach' hak, ist da-
durch erneuert worden. Wie angenehm war es mir,
eine so vortrefliche Frau, ein so edles, allen f ommen
Gefühlen offenes Herz und eine so von Gott und sei-
ner Liebevolle Seele kennen zu lernen! Unendlich
danke ich Ihnen dafür, daß Sie mir Ihre Freundin
zugeschikt haben. Ich liebe gerne alle Menschen,
aber an die guten und sanften, an die, die Gott in
seinen Werken lieben, an die, denen das Gesicht
glüht, wenn sie von den Herrlichkeiten der Schöpfung
hören, schließ ich mich gleich im ersten Augenblik so
fest an, daß wir, wie ich immer denke, auf Zeit und
Ewigkeit mit einander verbunden sind, und jede Stun-
de , die ich mit solchen zum Himmel früh reif gewor-
denen Menschen zubringen kann, gehört zu den stetig-
sten Stunden meines Lebens, und ihr Andenken ist
unauslöschlich in meinem Herzen. Sagen Sie daö
Ihrer Clelie, und wiederholen Sie gegen mich nie
die Danksagungen und die Complimente, womit Sie
mich beschämt haben. Auf Erden habe ich keine grös-
sere Freude, als die geheime Wonne der Tugend,
und den beständigen Umgang mit der grossen Natur,
die mir Gottes Grösse, seine väterliche Güte, und sei-
ne
 
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