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Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Editor]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Oth.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0155

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Beiträge zur Naturgesch. der Säugthiere» 141
überlebt habe, so pflege sie zum erstenmal wenige, schwa-
che und unvollkommene Ferkel zu werfen. (S. seine Nat.
Gesch. der vierfüssigen Thiere, d. von Martini Th.
II. p. 65.) Herr Prof. Beckmann in Göttingen ver-
langt, daß der Eber, ehe er zur Begattung gelassen
wird, wenigstens anderthalb Jahre und die Sau zwei
Jahre alt sein soll. (S. seine Grundsaze der deutschen
Landwirthschaft H. 400. 401.) Eckhart (in seiner expe-
rimental Oekonomie neue Ausgabe von H. C. R. Su-
ckow, Jena 1778. gr. 8- §- 215.216. 288-) sagt gar,
der Eber und die Sau müsse drittehalb Jahre alt sein,
sonst werde aus dem Besaamen nichts. — Das lezte
ist offenbar mit der Dreistigkeit hingeworfen, womit
Leute von Eckharts Gattung manches entscheiden, wor-
über sie nicht nach dem engen Maas ihrer Einsichten
und Erfahrungen urtheilen sollten. Ich will hier ei-
nige sichre und glaubwürdige Erfahrungen aus meinem
Vaterland erzählen, deren Zeugen alle noch leben und
mir die Sache umständlich berichtet haben.
In Söllingen im Oberamt Durlach, warf im
Stall eines meiner guten Freunds eine Sau, die noch
nicht einmal völlig drei vierte! Jahr alt war, fünf
vollkommene und gesunde junge Schweine. Drei Wo-
chen nach Michaelis hatte die Muttersau erst ein gan-
zes Jahr gelebt gehabt. Man wüste das genau, weil
sie als ein Spanferkel gekauft, und in dem Stall
aufgezogen worden war. Die Große der fünf jungen
Schweine war die gewöhnliche, und als sie schon 18
Tage alt waren, schrieb man mir auf mein Befragen,
daß sie noch alle munter und gesund seien, auch in -
vollem Wachsthum stünden, und sichtbar zunähmen,
auch
 
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