Von einem zusammengenähten Neste. 151
niß der Naturforscher nicht grösser ist als eine Bach-
stelze. Ohne Zweifel ist dieser künstliche Schneider
oder Baumeister auch ein Geschlechtsverwandter von
allen unsern Bachstelzen, oder bester, wie Forster er-
innert, sollte man das ganze Geschlecht Quiksterzen
heissen, weil sie mit dem Sterz oder Schweif immer
quiken, d. h. immer unruhig sind und nie stille ste-
hen. Dieser Vogel nun, wählt sich eine Stelle an
irgend einem Baum, wo drei kleine Blattstiele aus
einem gemeinschaftlichen Stiel herauswachsen, und
wo an jedem ein etwas breites beinahe herzförmiges
Blatt gewachsen ist und noch ansizt. Sobald er die-
se gefunden hat, giebt er sich alle Mühe, das dritte
Blatt, das in der Mitte herabhängt, und dis bei-
den Seitenblätter halb bedekt, vorne und hinten so
anzunähen und zu befestigen, daß es nicht mehr wei-
chen kann, und daß eine Höhlung zwischen diesen drei
Blättern entsteht. Er sucht zu dem Ende allerlei
wollene Fäden, wo er sie finden kann, und von wel-
cher Farbe die auch still mögen, zusammen, und
dreht sich daraus zuerst eine Schnur oder einen Zwirn,
der nicht dünne sein darf, weil auf diesem Faden dis
ganze Haltung und Sicherheit seiner Wohnung be-
ruht. Es ist offenbar, daß er zu diesem Eingriff in
das Handwerk des Seilers keine andere Werkzeuge
hat, als den Schnabel und etwa noch die Zeen an
den Füssen. Daß er nicht eine ganze Schnur auf ein-
mal sucht, oder ein von Menschen weggeworfenes
Stük Bindfaden braucht, ist daraus klar, weil man
an dem Machwerk des Vogels, rothe, gelbe, blaue,
weisse Fäden laufen sieht. Er trug also mit grosser
Mühe einzelne Fasern, Wollflökchen und Fadenstüke
K 4 zusam-
niß der Naturforscher nicht grösser ist als eine Bach-
stelze. Ohne Zweifel ist dieser künstliche Schneider
oder Baumeister auch ein Geschlechtsverwandter von
allen unsern Bachstelzen, oder bester, wie Forster er-
innert, sollte man das ganze Geschlecht Quiksterzen
heissen, weil sie mit dem Sterz oder Schweif immer
quiken, d. h. immer unruhig sind und nie stille ste-
hen. Dieser Vogel nun, wählt sich eine Stelle an
irgend einem Baum, wo drei kleine Blattstiele aus
einem gemeinschaftlichen Stiel herauswachsen, und
wo an jedem ein etwas breites beinahe herzförmiges
Blatt gewachsen ist und noch ansizt. Sobald er die-
se gefunden hat, giebt er sich alle Mühe, das dritte
Blatt, das in der Mitte herabhängt, und dis bei-
den Seitenblätter halb bedekt, vorne und hinten so
anzunähen und zu befestigen, daß es nicht mehr wei-
chen kann, und daß eine Höhlung zwischen diesen drei
Blättern entsteht. Er sucht zu dem Ende allerlei
wollene Fäden, wo er sie finden kann, und von wel-
cher Farbe die auch still mögen, zusammen, und
dreht sich daraus zuerst eine Schnur oder einen Zwirn,
der nicht dünne sein darf, weil auf diesem Faden dis
ganze Haltung und Sicherheit seiner Wohnung be-
ruht. Es ist offenbar, daß er zu diesem Eingriff in
das Handwerk des Seilers keine andere Werkzeuge
hat, als den Schnabel und etwa noch die Zeen an
den Füssen. Daß er nicht eine ganze Schnur auf ein-
mal sucht, oder ein von Menschen weggeworfenes
Stük Bindfaden braucht, ist daraus klar, weil man
an dem Machwerk des Vogels, rothe, gelbe, blaue,
weisse Fäden laufen sieht. Er trug also mit grosser
Mühe einzelne Fasern, Wollflökchen und Fadenstüke
K 4 zusam-