Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sander, Heinrich; Goetz, Georg Friedrich [Editor]; Hohenlohe-Kirchberg, Christiane Louise zu [Oth.]
Heinrich Sanders, Professors am Gymnasium illustre zu Karlsruhe, der Gesellschaft Naturforschender Freunde in Berlin, und der Fürstl. Anhaltischen teutschen Gesellschaft in Bernburg Ehrenmitglieds Kleine Schriften (Erster Band) — Frankfurt am Main: in der Wernerischen Buchhandlung, 1788 [VD18 90819837]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.52956#0305

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Vom Gefrieren des Weins. 291
gewußt hätte, für guten natürlichen Wein an-
genommen.
Von einem Gemische aus Thoder Wem jenseits
des Rheins, und Söllinger Wein im Oberamt Dur-
lach gewachsen, hatte ich mit der Boukeille 2» Pfund
weniger 2 loch, Das gab aber nicht völlig ein hal-
bes Glas voll- Die Farbe ward stärker und die
Kraft des Weins ebenfalls. Der Rest hakte einen
eigenen aber noch sehr weinhasten Geschmak.
Ich glaube gerne, daß die Angaben bei den nem-
lichen Weinen von andern Jahrgängen verschieden sein
werden. Weil ich aber nicht von allen sechs Arten
das Jahr mit Gewißheit verfahren konnte, so habe
ich lieber keine Zahlen angeführt,
Als ich alle Extrakte zusammengoß, kam ein vor-
trestiches, feuriges, geistiges und durch den rothen
Wein sehr liebliches Getränk heraus. Ein Mann,
der an alle Weine gewöhnt ist, versicherte mich, daß
er sich nicht gekraueke, eine Boukeille davon zu sich
zu nehmen.
Auch alle Residua wurden zusammengegosten, und
das gab noch einen leichten, sehr wohl trinkbaren
Wein.
Wenn auch dabei nichts angenehm wäre, als die
unerschöpfliche Mannichfaltigkeit der Natur, und die
unergründliche Kunst, womit die Natur, bei allen
ihren Bildungen arbeitet, und selber durch entgegen-
gesezte Kräfte alles wieder trennt, austöstund zerstört;
so ist schott diese Bemerkung baarer Gewinst für den
Liebhaber der Natur,
T a

XXIV.
 
Annotationen