in der obern Marggrafschaft Baadcn. ^27
daß das Wasser auch schon ein ganzes Jahr stehen
geblieben sei ; daß der See meist im Winker austrok-
ne; daß, wenn das Wasser einmal ansange zu verle-
gen, es immer mehr abnehme, nicht einmal trüber
werde, und zulezt ganz verschwinde, wenn gleich an-
haltendes Regenwetter alle andere Bäche und PfüZen
vergrößere. Man weiß nicht und sieht nicht, wo das
Wasser hinkommt. Nach und nach zieht es sich wie-
der in Boden hinein, und verliert sich eben so un-
vermerkt, als es herausgedrungen ist. Ast alles
Wasser wieder verschwunden, so bleibt nicht viel
Schlamm und Morast übrig , und der Schlik der zu-
rük bleibt, wird untergepstügt, und vermehrt die
Fruchtbarkeit des Bodens. Denn alsdann wird der
Boden des Sees als Wiese genuzt und giebt sehr gu-
tes Futter, theils bauet man darinn eben so, wie
auf andern Feldern, Korn, Dünkel, Haber, Gerste,
Kartoffeln, und solang kein Wasser kommt, gerath
dies alles sehr wohl. Doch sind diese Felder freilich
bei weitem nicht in dem hohen Preis, in dem andere
Güter stehen, weil man allemal in Gefahr ist, Saat
und Ernde unter den Überschwemmungen zu verlieren.
Auf der Oberfläche der Erde, kann man gar
nicht sehen, daß dieser See mit irgend einem Fluß
oder Waffervorrath in Verbindung stehe. Der Rhein
ist noch zwei Stunden davon, bei einem Oesterreichi-
schen Dorf Schwertach. Was die Natur für merk-
würdige Anstalten zu diesen und ähnlichen Erscheinun-
gen in der Tiefe der Erde hat, das entdekt unser Au-
ge nicht. Der altere Plinius, dessen Fleiß fast alles
umfaßte, was nur unter menschliche Erkenntmß fällt,
X 4 hat
daß das Wasser auch schon ein ganzes Jahr stehen
geblieben sei ; daß der See meist im Winker austrok-
ne; daß, wenn das Wasser einmal ansange zu verle-
gen, es immer mehr abnehme, nicht einmal trüber
werde, und zulezt ganz verschwinde, wenn gleich an-
haltendes Regenwetter alle andere Bäche und PfüZen
vergrößere. Man weiß nicht und sieht nicht, wo das
Wasser hinkommt. Nach und nach zieht es sich wie-
der in Boden hinein, und verliert sich eben so un-
vermerkt, als es herausgedrungen ist. Ast alles
Wasser wieder verschwunden, so bleibt nicht viel
Schlamm und Morast übrig , und der Schlik der zu-
rük bleibt, wird untergepstügt, und vermehrt die
Fruchtbarkeit des Bodens. Denn alsdann wird der
Boden des Sees als Wiese genuzt und giebt sehr gu-
tes Futter, theils bauet man darinn eben so, wie
auf andern Feldern, Korn, Dünkel, Haber, Gerste,
Kartoffeln, und solang kein Wasser kommt, gerath
dies alles sehr wohl. Doch sind diese Felder freilich
bei weitem nicht in dem hohen Preis, in dem andere
Güter stehen, weil man allemal in Gefahr ist, Saat
und Ernde unter den Überschwemmungen zu verlieren.
Auf der Oberfläche der Erde, kann man gar
nicht sehen, daß dieser See mit irgend einem Fluß
oder Waffervorrath in Verbindung stehe. Der Rhein
ist noch zwei Stunden davon, bei einem Oesterreichi-
schen Dorf Schwertach. Was die Natur für merk-
würdige Anstalten zu diesen und ähnlichen Erscheinun-
gen in der Tiefe der Erde hat, das entdekt unser Au-
ge nicht. Der altere Plinius, dessen Fleiß fast alles
umfaßte, was nur unter menschliche Erkenntmß fällt,
X 4 hat