Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.
VII
pflanzt waren, verliert die weitere Entwicklung symbolischer Be-
griffe im Osten für unsere spezielle Aufgabe ihre Bedeutimg.
Unsere Studie schließt mit dem Resultat, daß die ganze
Kirchensymbolik sich konzentriert und praktische Verwendung ge-
funden hat in dem bildlichen Schmuck, der die Eingänge mittel-
alterlicher Gotteshäuser ziert. Hier liegt unseres Erachtens die
Quintessenz dessen vor, was das ganze Gebäude in seinen Einzel-
teilen den Menschen des Mittelalters zu sagen hatte, bald nur in
knappster Form, in einer einzigen symbolischen Formel oft bloß,
bald in ausführlichster Weise in den großen Portalzyklen. Zum
ersten Mal ist soweit wir wissen, von uns der Versuch gemacht
worden, den Inhalt des Portalschmuckes im Zusammenhang zu
betrachten. Wie notwendig eine solche zusammenfassende Behand-
lung ist, zeigt ein flüchtiger Blick auf manche moderne Arbeit,
deren Autor sich abmüht, irgend einen theologischen Inspirator
für einen Bilderplan zu finden, der ganz aus der Vorstellung des
Mittelalters heraus entstanden und weiter nichts als eine Illu-
strierung der Geheimnisse des Kirchenjahres und dadurch auch
der ganzen Heilsgeschichte ist. Im engen Rahmen unserer Unter-
suchung mußten wir es uns versagen, auf Einzelheiten hierbei
einzugehen oder eine Vollständigkeit bei Aufzählung der Beispiele
anzustreben. Es sollte lediglich mit den namhaft gemachten Bei-
spielen die weite Verbreitung bestimmter Typen gezeigt werden.
Auf Vollständigkeit macht schließlich auch das Illustrations-
material keinen Anspruch. Es war uns lediglich darum zu tun,
die oft sklavische Übersetzung symbolischer Begriffe in der Kunst
an einigen besonders sprechenden Typen darzulegen: die Bilder vom
Freiburger Münsterportal wurden, wiewohl sie bekannt genug sind,
nur aufgenommen, um das Verständnis des Textes zu erleichtern.
Die photographischen Aufnahmen, welche den Abbildungen 5 und 6
(S. 261), 7 (S. 305) und Bild 14 (S. 373) zu Grunde liegen, ver-
danken wir der gütigen Vermittlung der Herren Pelicelli,
Direktor des Museo di Antichitä zu Parma, Marc Raynaud an
der Arsenalbibliothek zu Paris, Dr. Albert Ehrhard, päpstlicher
Hausprälat und Universitätsprofessor zu Wien. Auch sonst ist
mir von verschiedenster Seite weitgehende Förderung und Unter-
stützung zuteil geworden. Ich gedenke da namentlich meines
verehrten Freundes, des Herrn Prälaten Friedrich Schneider
in Mainz, der Herren Eugene Müntz, Enlart und Male in
Paris, der Vorstände der Universitätsbibliotheken zu Freiburg und
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pflanzt waren, verliert die weitere Entwicklung symbolischer Be-
griffe im Osten für unsere spezielle Aufgabe ihre Bedeutimg.
Unsere Studie schließt mit dem Resultat, daß die ganze
Kirchensymbolik sich konzentriert und praktische Verwendung ge-
funden hat in dem bildlichen Schmuck, der die Eingänge mittel-
alterlicher Gotteshäuser ziert. Hier liegt unseres Erachtens die
Quintessenz dessen vor, was das ganze Gebäude in seinen Einzel-
teilen den Menschen des Mittelalters zu sagen hatte, bald nur in
knappster Form, in einer einzigen symbolischen Formel oft bloß,
bald in ausführlichster Weise in den großen Portalzyklen. Zum
ersten Mal ist soweit wir wissen, von uns der Versuch gemacht
worden, den Inhalt des Portalschmuckes im Zusammenhang zu
betrachten. Wie notwendig eine solche zusammenfassende Behand-
lung ist, zeigt ein flüchtiger Blick auf manche moderne Arbeit,
deren Autor sich abmüht, irgend einen theologischen Inspirator
für einen Bilderplan zu finden, der ganz aus der Vorstellung des
Mittelalters heraus entstanden und weiter nichts als eine Illu-
strierung der Geheimnisse des Kirchenjahres und dadurch auch
der ganzen Heilsgeschichte ist. Im engen Rahmen unserer Unter-
suchung mußten wir es uns versagen, auf Einzelheiten hierbei
einzugehen oder eine Vollständigkeit bei Aufzählung der Beispiele
anzustreben. Es sollte lediglich mit den namhaft gemachten Bei-
spielen die weite Verbreitung bestimmter Typen gezeigt werden.
Auf Vollständigkeit macht schließlich auch das Illustrations-
material keinen Anspruch. Es war uns lediglich darum zu tun,
die oft sklavische Übersetzung symbolischer Begriffe in der Kunst
an einigen besonders sprechenden Typen darzulegen: die Bilder vom
Freiburger Münsterportal wurden, wiewohl sie bekannt genug sind,
nur aufgenommen, um das Verständnis des Textes zu erleichtern.
Die photographischen Aufnahmen, welche den Abbildungen 5 und 6
(S. 261), 7 (S. 305) und Bild 14 (S. 373) zu Grunde liegen, ver-
danken wir der gütigen Vermittlung der Herren Pelicelli,
Direktor des Museo di Antichitä zu Parma, Marc Raynaud an
der Arsenalbibliothek zu Paris, Dr. Albert Ehrhard, päpstlicher
Hausprälat und Universitätsprofessor zu Wien. Auch sonst ist
mir von verschiedenster Seite weitgehende Förderung und Unter-
stützung zuteil geworden. Ich gedenke da namentlich meines
verehrten Freundes, des Herrn Prälaten Friedrich Schneider
in Mainz, der Herren Eugene Müntz, Enlart und Male in
Paris, der Vorstände der Universitätsbibliotheken zu Freiburg und