Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sauer, Joseph
Symbolik des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung in der Auffassung des Mittelalters: mit Berücksichtigung von Honorius Augustodunensis Sicardus und Durandus — Freiburg. i.Br., 1924

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.8576#0419

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Nachträge.

S. 10 Anm. 3. Die Meßerläuterungen des Mittelalters haben seither eine
kritische Untersuchung und Würdigung von vorbildlicher Gründlichkeit ge-
funden in dem Buch von Ad. Franz. Die Messe im deutschen Mittelalter
(Freiburg 1902).

S. 12—22. Die Forschung über Hon or ins August odunensis ist
nach Erscheinen dieses Buches besonders durch zwei Forscher weiter ge-
fördert worden: durch Job. v. Kelle und Jos. Anton Endres (t 1924).
Letzterer hat seine Ergebnisse zusammengefaßt in der Schrift „Honorius
Augustoclunensis — Ein Beitrag zur Geschichte des geistigen Lebens im
12. Jahrhundert" (Kempten 1906). Keiles Hinweis („Untersuchungen über
den nicht nachweisbaren Honorius Augustod. ecclesiae presbyter et scho-
lasticus und die ihm zugeschriebenen Werke" : Wiener Sitzungsber. CLII
[1905] Abhandl. 2) auf Beziehungen des rätselhaften Theologen zur Ecclesia
S. Augustini in Canterbury aufnehmend, macht Endres ihn zu einem Schotten-
mönch der Regensburger Niederlassung (solitarius et inclusus) und erklärt sein
Verhältnis zum Schulkreis von Canterbury durch Annahme einer Reise nach
England, während Kelle ihn hier aufwachsen und in den Geist Anselms in
seiner Jugend eingeführt werden läßt. Schwer glaubhaft ist Endres' Annahme,
daß Augustoclunensis nur Pseudonym sein soll. In Buchbergers Kirchlichem
Handlexikon I, 2016 macht sich Endres übrigens auch mit dem Gedanken
v. Keiles vertraut. daß England die ursprüngliche Heimat des Honorius
war. An der deutschen Herkunft hält Hurt er (Nomenciator II, 29) un-
entwegt fest, so wie Hauck (Kirchengeschichte IV [1903], 426) an der wahr-
scheinlichen französischen, da er es als unzulässig ansieht, unter Augusto-
dunum etwas anderes als Antun zu verstehen. Außer diesem immerhin noch
hypothetischen Verhältnis zur englischen Metropole und ihrem großen Geistes-
mann sind die Lebensschicksale des Honorius in keinem Punkte weiter
geklärt worden. Über seine rund dreißig Schriften orientiert am besten
und am mafsvollsten Endres; die Ablehnung nicht nur des Elucidarium.
sondern auch des Speculum Ecclesiae (Sitzungsber. der Wiener Akad. phil.-
hist. Kl. CXLV Abh. S) und des Offendiculum (ebd. CXLVIII Abh. 4) durch
v. Kelle weist er mit Recht zurück (vgl. Hist.-polit. Blätter LXXX, 157 ff;
Hist. Jahrb. XXVI, 783 ff). Ein Teil der Streitschriften jetzt herausgegeben
von Dieter ich in Mon. Germ. Libelli de lite III. 29—80. An weiterer
Literatur sei erwähnt: Franz Bäumker. Das Inevitabile des Honorius
August, und dessen Lehre über das Zusammenwirken von Wille und Gnade
(Münster 1915). — Fr. Schubert. Die Meßerklärung der .Gemma animae
(Theologie und Glaube 1915, 638—644); Endres, Das St. Jakobsportal
in Regensburg und Honorius Augustodunensis (Kempten 1903), worin die
Beziehungen des Portalschmuckes zur Gedankenwelt des Honorius festgestellt

Sauer, Die Symbolik des Kirehengebäudes. 25
 
Annotationen