Einleitung.
Begriff und Entwicklung der Symbolik.
Erstes Kapitel.
Die Symbolik in der ältesten Litteratur.
Tief ins Mittelalter hinein führt unsere Aufgabe, in eine Zeit,
die uns völlig fremd und vielfach unverständlich geworden ist. Weil
wir verlernt haben, in ihrer Weise zu denken und zu empfinden,
stehen wir auch vor ihren Erzeugnissen wie vor fremden, unlösbaren
Rätseln, deren Schlüssel im Strudel des Zeitenlaufes verloren ge-
gangen ist. Darum aber auch so grundverschiedene Bewertungen
dieser Entwicklungsstufe der Menschheit, je nach der subjektiven
Auffassung und dem Standpunkte des Beurteilers. So ist auch kaum
eine brauchbare Auseinandersetzung darüber schon zu erwarten,
wieviel wirklich fruchtbare Konstitutivelemente aus dem Mittelalter
in unserer neuzeitlichen Kultur noch nachw'rken. Eine derartige
Untersuchung erforderte ein weit stärkeres Freisein von irgend-
welcher Voreingenommenheit und ein gründlicheres Eindringen in
den Geist jener Zeit, als es bei Stewart Houston Chamber-
lain (in seinen ,Grundlagen des 19. Jahrhunderts') vorhanden ist,
vor allem aber ein Verständnis für die christlich-religiöse Unterlage
der. mittelalterlichen Kultur, wenn das Endurteil darüber nicht
gleich ungerecht lauten soll wie in Eickens bedeutsamer ,Ge-
schichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung'. In
jedem Falle ist das Mittelalter als eine Ubergangszeit an-
zusetzen, deren unveränderte Repristination nicht angängig wäre,
auf welchem Gebiete eine solche auch versucht würde; sie ist der
Jugendzeit im Menschenleben vergleichbar, in welcher das Vor-
herrschen unmittelbarer Vorstellungen noch eine grofse Rolle spielt.
Darauf weist die auffallend ausgedehnte Verwendung der Symbolik
hin, nicht blofs in der Religion, sondern im ganzen öffentlichen
Sauer, Die Symbolik des Kirchengebäudes. 1
Begriff und Entwicklung der Symbolik.
Erstes Kapitel.
Die Symbolik in der ältesten Litteratur.
Tief ins Mittelalter hinein führt unsere Aufgabe, in eine Zeit,
die uns völlig fremd und vielfach unverständlich geworden ist. Weil
wir verlernt haben, in ihrer Weise zu denken und zu empfinden,
stehen wir auch vor ihren Erzeugnissen wie vor fremden, unlösbaren
Rätseln, deren Schlüssel im Strudel des Zeitenlaufes verloren ge-
gangen ist. Darum aber auch so grundverschiedene Bewertungen
dieser Entwicklungsstufe der Menschheit, je nach der subjektiven
Auffassung und dem Standpunkte des Beurteilers. So ist auch kaum
eine brauchbare Auseinandersetzung darüber schon zu erwarten,
wieviel wirklich fruchtbare Konstitutivelemente aus dem Mittelalter
in unserer neuzeitlichen Kultur noch nachw'rken. Eine derartige
Untersuchung erforderte ein weit stärkeres Freisein von irgend-
welcher Voreingenommenheit und ein gründlicheres Eindringen in
den Geist jener Zeit, als es bei Stewart Houston Chamber-
lain (in seinen ,Grundlagen des 19. Jahrhunderts') vorhanden ist,
vor allem aber ein Verständnis für die christlich-religiöse Unterlage
der. mittelalterlichen Kultur, wenn das Endurteil darüber nicht
gleich ungerecht lauten soll wie in Eickens bedeutsamer ,Ge-
schichte und System der mittelalterlichen Weltanschauung'. In
jedem Falle ist das Mittelalter als eine Ubergangszeit an-
zusetzen, deren unveränderte Repristination nicht angängig wäre,
auf welchem Gebiete eine solche auch versucht würde; sie ist der
Jugendzeit im Menschenleben vergleichbar, in welcher das Vor-
herrschen unmittelbarer Vorstellungen noch eine grofse Rolle spielt.
Darauf weist die auffallend ausgedehnte Verwendung der Symbolik
hin, nicht blofs in der Religion, sondern im ganzen öffentlichen
Sauer, Die Symbolik des Kirchengebäudes. 1