Rückblick.
Wir dürfen hier, da wir unsern Gang durch das Gotteshaus
beendet haben, die Hauptpunkte unseres Weges uns nochmals ver-
gegenwärtigen. Eine tiefere Auffassung des Kirchengebäudes, eine
symbolische, geistige Deutung desselben haben wir schon in der
ältesten christlichen Litteratur getroffen, freilich noch nicht in der
systematischen Durchführung und in der konventionellen Verbrei-
tung des 'Mittelalters. Wenn auch nur schüchtern und sporadisch,
so brechen doch überall die allgemeinen Linien dieser Symbolik
durch. Die Blütezeit der liturgischen Studien und zugleich die
Epoche bedeutsamer Bewegungen auf dem Gebiete der Liturgie
das Zeitalter der Karolinger, hat diese reichen Ansätze und die
fruchtbaren Keime der Patristik zum Baume fortgebildet, den wir
in seiner vollsten Entwicklung bei Honorius, Sicardus und Durandus
vot ans haben. Wie das 9. Jahrhundert das Schema einer reichen
Gruppe von Schriften theologisch-liturgischen Inhaltes geschaffen
hat, so verdankt man ihm auch den Aufrifs einer systematischen
Symbolik des Kirchengebäudes, der von den Schriftstellern der
nächsten vierhundert Jahre voll ausgebaut, um vieles bereichert, oft
logischer und konsequenter durchgeführt wurde, als es ursprüng-
lich vorgesehen war. Diese Symbolik steht im allgemeinen wie
im einzelnen in allerengster Fühlung mit der Liturgie. Sie ist
ius ihr hervorgewachsen und hat diese selbst wieder in manchen
Punkten beeinflufst; in vielen Fällen läfst sich indes klar und be-
stimmt dieses Abhängigkeitsverhältnis bis, zu jenem letzten Berüh-
rungspunkte, wo die Frage nach Ursache und Wirkung ihre Lösung
findet, nicht verfolgen. Die Gewährsmänner, die unsere Mentoren
durch den geistigen Gottesbau geworden sind, haben in erster Linie
Sinn und Leben der Liturgie, ihrer Formeln und Funktionen auf-
zudecken, zu erläutern und logisch zu begründen, ihren Zusammen-
hang mit der ganzen Heilslehre herzustellen gesucht; die Erledigung
Wir dürfen hier, da wir unsern Gang durch das Gotteshaus
beendet haben, die Hauptpunkte unseres Weges uns nochmals ver-
gegenwärtigen. Eine tiefere Auffassung des Kirchengebäudes, eine
symbolische, geistige Deutung desselben haben wir schon in der
ältesten christlichen Litteratur getroffen, freilich noch nicht in der
systematischen Durchführung und in der konventionellen Verbrei-
tung des 'Mittelalters. Wenn auch nur schüchtern und sporadisch,
so brechen doch überall die allgemeinen Linien dieser Symbolik
durch. Die Blütezeit der liturgischen Studien und zugleich die
Epoche bedeutsamer Bewegungen auf dem Gebiete der Liturgie
das Zeitalter der Karolinger, hat diese reichen Ansätze und die
fruchtbaren Keime der Patristik zum Baume fortgebildet, den wir
in seiner vollsten Entwicklung bei Honorius, Sicardus und Durandus
vot ans haben. Wie das 9. Jahrhundert das Schema einer reichen
Gruppe von Schriften theologisch-liturgischen Inhaltes geschaffen
hat, so verdankt man ihm auch den Aufrifs einer systematischen
Symbolik des Kirchengebäudes, der von den Schriftstellern der
nächsten vierhundert Jahre voll ausgebaut, um vieles bereichert, oft
logischer und konsequenter durchgeführt wurde, als es ursprüng-
lich vorgesehen war. Diese Symbolik steht im allgemeinen wie
im einzelnen in allerengster Fühlung mit der Liturgie. Sie ist
ius ihr hervorgewachsen und hat diese selbst wieder in manchen
Punkten beeinflufst; in vielen Fällen läfst sich indes klar und be-
stimmt dieses Abhängigkeitsverhältnis bis, zu jenem letzten Berüh-
rungspunkte, wo die Frage nach Ursache und Wirkung ihre Lösung
findet, nicht verfolgen. Die Gewährsmänner, die unsere Mentoren
durch den geistigen Gottesbau geworden sind, haben in erster Linie
Sinn und Leben der Liturgie, ihrer Formeln und Funktionen auf-
zudecken, zu erläutern und logisch zu begründen, ihren Zusammen-
hang mit der ganzen Heilslehre herzustellen gesucht; die Erledigung