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Sauer, Joseph
Symbolik des Kirchengebäudes und seiner Ausstattung in der Auffassung des Mittelalters: mit Berücksichtigung von Honorius Augustodunensis Sicardus und Durandus — Freiburg. i.Br., 1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.8576#0531

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- Symbolik der eucharistischen und andern liturgischen Geräte. J99

== in der Rechten die Patene trägt und nach dem von Sicardus
E= ebenen Brauch mancher Kirchen einer der Kantoren mittels
|==[andtuches (fano) die Hostie samt Wein- und Wasserkrügehen1,
EEEheint der Subdiakon in der Rolle des Heilandes, die Linke als
=mbild des zeitlichen, die Rechte als das des ewigen Lebens,
•=ilch als Symbol von Christi Leiden und die Patene als das
-EEEeuzes, an dem des Erlösers Leib ruhte; das Corporale aber
■EEst die Kirche, die, durch lange Trübsal geläutert, Christo
=wird; die Wasser und Wein reichenden Kantoren sind die
:= der Juden- und Heidenkirche 2. Beim weiteren Fortschreiten
EEEligen Handlung bezeichnet der Kelch ausnahmslos nur noch
=='ab, in dem Christi Leib ruhte, und die dazu gehörige
= die Platte, mit der der Eingang verschlossen war3.
=E;ene besagt aber noch etwas anderes. Ursprünglich Schüssel
—itid und als Gefäfs zur Austeilung der heiligen Kommunion
-=det4, wurde das Wort Patene nach dem Vorgang Strabos 5
i=bere abgeleitet und als patula = weit offen erläutert. Weit
=b aber ist in der Sprache der Symbolik nur das mit Liebe
christliche Herz. Innocenz III. und nach ihm Du-
=wie Sicardus sehen darum durchweg in der von Subdiakonen
E=!nen Patene ein Sinnbild der barmherzigen Liebe der Frauen,
=h Leichnam des Herrn den letzten Dienst erwiesen haben 6.
"^=ie Patene bei der Opferung verhüllt, so bedeutet das die
-EEE und Zerstreuung der Apostel; das kleine unbedeckte Stück
-==bene besagt, dafs blofs Maria und Johannes dem Herrn bis
*euze folgten. Ihre runde Form kann auch erinnern an die
nmenheit guter Werke7. Von der ursprünglichen Zweck-
Picard. 3, 6 (Migne CCXIII, 119 C). Ebenso Honor. Aug., Gemma
L 38 (Migne CLXXII, 556 C).

im. weitesten bat Sicardus (3, 6 [Migne CCXIII, 119. 120]) diese
ausgesponnen, deren Hauptpunkte aber auch bei Honorius Aug.
animae 1, 37 [Migne CLXXII, 555]) undDurandus (4, 30 n. 25 sqq.)

'"gl. Honor. Aug., Gemma animae 1, 47 (M i g n e CLXXII, 558); Sacram.
iigne 792 sqq.). Durand. 4, 30 n. 31. So übrigens schon Rab.
s (De instit. clericor. 1, 33 [Migne CVII, 324 A]), der von Kelch und
;eradezu sagt: „quae quodammodo Dominici sepulchri typum habent*.
rgl. K1 e i n s c h m i d t in Linzer Theol.-prakt. Quartalschr. 1901, S. 38 ff.
)e exord. et increm. rer. eccl. c. 24 (ed. Knöpfler p. 71).
nnoc.III, De sacro alt. myst. 2, 59 (Migne CCXVII, 834 A). Sicard.
igne CCXIII, 137 C). Durand. 4, 30 n. 25; 4, 50 n. 1.
)urand. 4, 51 n. 3.
 
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