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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0223

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und Verbindung ständen, wenn das GrundGe-
setz derselben Llebeund Gerechtigkeit wä-
re; daun würde unter den Großen und Gewal-
tigen der christlichen Welt weit mehr Harmonie
und Eintracht Statt finden, dann würden ihre
Staate-Verfassungen mehr Festigkeit, Güte und
Dauer haben, und würden für die allgemeine
Wohlfahrt wohlthätiger und ersprießlicher seyn.
Wenn die Administratoren der Staaten ge,
wohnt waren , die ihnen untergeordneten und an-
vertrauten Völker als moralische Wesen zu be»
trachten; so würden sie jeden politischen Kunst-
Griff verabscheuen, der den Menschen in seinen
sittlichen Rechten und Vorzügen beeinträchtigt,
und der ihm in seinem auffern WohlStande und
in seinen bürgerlichen Ansprüchen zu nahe tritt.
Wenn der Mensch, als selbstständiges We,
sen, zum Werkzeuge der Willkühr und Gewalt-
thätigkeit gebraucht wird, chann wird geradezu
den Ordnung der Dinge Hohn gesprochen; dann
wird ein sinnlich vernünftiges Geschöpf, ein We-
sen unserer Natur, das mit uns gleiche Präro-
gative, gleiche Ansprüche auf Achtung, Recht
und Menschlichkeit hat, entehrt und ladirt, und
zum Spiele der Launen und Leidenschaften pha-
raomscher Menschen gemacht.
 
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