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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0239

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anders heben und zurechte bringen, als wenn
man mit dem Schwerdt drein schlägt?
Wenn zwischen zwei PrivatPersonen Zwi-
stigkeiten entstehen, so darf die strittige Sache
nicht durch die Faust, sondern sie muß auf dem
Wege Rechtens, vor der Obrigkeit, entschieden
und abgethan werden; und dich ist, wie feder
Vernünftige leicht einsieht, für die Ordnung deS
Ganzen, und für die allgemeine Sicherheit, ei-
ne höchst nöthige Einrichtung: Wenn aber un-
ter den Gewaltigen der Erde sich Mißverständ-
nisse entspvnnen haben, so giebt man sich we-
nig Mühe, die StreitSache nachher Form Rech-
tens zu entscheiden, und den Aussprüchen der
Vernunft und Menschlichkeit Gehör zu geben.
Man will keinen Richter über sich erkennen, vor
dessen Tribunal man erscheinen soll, um sich da-
Urtheil sprechen zu lassen. Man versckafr sich,
aus eigener Macht, Genugthuung und Recht;
man macht kurzen Prozeß, man greift zu den
Waffen, und derjenige, der den andern über-
wältigt und zu Boden wirft, hat den Prozeß
gewonnen. —

*) Die Gewaltigen rathen nach ihrem Muthwil«
len, Schaden zu thun, und drehens wie sie wol»
len. (Prophet Micha E. 7- v. 4.)
 
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