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Schmidt, Johannes
Apostrophen an den Genius des scheidenden Jahrhunderts — Eßlingen, 1800 [VD18 14354160]

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https://doi.org/10.11588/diglit.33694#0422

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und Unwahr ist. Alles also, was ein Gegen»
stand des ErkenntnißVermögens ist, nimmt sie
in Anspruch, und macht die Wahrheit, mirbeab,
stchtigter Beseitigung und Vermeidung des Irr»
thums, zu ihrem vorgesteckten Ziele.
Je mehr der Mensch sein DenkVermögen
übt, und seine Begriffe erweitert und vermehrt,
desto großer wird die Wirksamleit seiner Ver-
nunft, die siä) der UrtheilsKraft, als ihrer un-
entbehrlichen Cehilsinir, bei allen ihren Functio-
nen bedient; denn was das Lickt für das Auge
zur Aufhellung, Erkennung und Unter'cheidung
der sichtbaren Gegenstände ist, daS sind Ver-
stand und UrtheilsKraft für die reine Vernunft,
zur Hervorbringung, Anordnung und Bildung
der ^deen.
Wenn wir nun, als ein Postulat, die
reine Vernunft im Menschen anerkennen
sollen, so wird man auch befugt und berech»
tigt sevn, ein reines Herz bei ihm zu su»
chen. Und wenn man auch gleich dieses Herz
im Menschen (in concreto) nirgends ganz rein
sinder, so ist diese moralische Anforderung doch
darum nicht minder zuläßig und gültig.Jst gleich der
den Bedingungen der Sinnlichkeit unterworfene
Mensch nicht im Stande, der sittlichen Idee
einer absoluten Reinigkeit des Herzens subjec»
 
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