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KAISERCHRONIK EINES REGENSBURGER GEISTLICHEN.

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und dann mich unterstützt und gefördert haben, sage ich hier freudigen und herzlichen
dank. Zunächst gilt unser dank den verehrlichen Vorständen der bibliotheken zu Berlin,
Freiburg, Göttingen, Heidelberg, Karlsruhe, Kopenhagen, München, Strassburg, Wien
und Wolfenbüttel, dem regulierten Chorherrenstift zu Voran, dem germanischen Museum
5 zu Nürnberg, dem Kärntneri sehen Geschichtsverein zu Klagenfurt, allen für Übersendung
von handschriften oder ermöglichung ihrer bequemen benutzung. Sr. durclilaucht dem
fürsten Wilhelm von Waldburg - Zeil-Trauehburg als besitzen der hs. 28, sr. erlaucht
dem grafen Arthur von Schönborn- Wiesentheid als besitzen der hs. 6. Durch anfertigung
von collationen sowie durch auskunft und Vermittelung sind mir ausser lierrn geh. rat
io Waitz selbst behilflich gewesen die herren dr. K Tomanetz in Wien, dr. K. Francke
in Berlin (jetzt am Harvard College in Amerika), bibliothekar dr. Alfred Holder in Karls-
ruhe, professor Dürnivirth in Klagenfurt, professor Schönbach in Graz, professor
W. Müller und professor Weiland in Göttingen, professor Steinmeyer in Erlangen.
Meinen hochverehrten lehr er Müllenhoff trifft mein dank nicht mehr unter den lebenden:
15 ihm und professor Scherer habe ich, solange ich fortlerne, immer von neuem zu danken.
Auch Koediger hat, soiveit es seine zeit erlaubte, mir rat und beistand nicht versagt, und
wenn dieser ausgabe auch manches fehlt, was ihr der herausgeber selbst wünschen
möchte, so möge man doch f ür die anregung und förderung, die der gereinigte, altertüm -
liche text immerhin bringen kann, dem der sie vorbereitet ein teil dankes zollen.

20 2. Die handschriften.

15 handschriften: vollständige, lückenhafte und zu früh abbrechende, sowie
17 bruchstücke der Kaiserchronik sind mir bekannt geworden. Dabei rechne ich den
umfangreichem und wertvollem teil der mischlis. 3 unter die hss., die grossem Inter-
polationen aus dem jüngsten texte C habe ich als 33 an den Schluss der fragmente
25 dieser gruppe gestellt. In jeder gruppe stehen die fragmente gesondert hinter den hss.
T on den 3 recensionen, icelche diese gruppen darstellen, enthalten die erste und zweite
(AB) mehr oder weniger vollständig das werk des alten compilators, die dritte (C) fügt
eine fortsetzung bis zum tode Friedrichs 11. hinzu. In den hss. der gruppe A ist das
alte werk nur durch Ungeschick und willkür einzelner Schreiber, freilich in sehr ver-
30 schiedenem masse entstellt; B, bei Massmann durch die cliiff'erngruppe Sß 2Ö2s)T sich aus
den lesarten deutlich heraushebend, ist das werk eines Überarbeiters aus dem anfang
des \?j. jlis., dem es wesentlich um die herstellung reinerer reime und besserer verse zu
tun ivar, C das werk eines dichters, der die alte chronik — nicht die Umarbeitung B,
deren reine reime er nicht benutzt hat — in eine völlig glatte form goss. Seinen stil
35 hat er an Rudolf von Ems gebildet, und es tvar deutlich seine absicht, ein werk zu
schaffen, das sich der Weltchronik dieses autors zugesellen sollte. Ein anderer dichter,
der sich an die weise Wolframs von Eschenbach anlehnt, setzte sein werk bis zum jahre
1274 fort, und mit dieser fortsetzung iSt uns C durch einen absclireiber, nicht durch den
dichter selbst, in der hs. 30 auf bewahrt. Uber diese fortsetzung en s. das nähere im
io anhang I und II.

A. Der alte text.

I. Handschriften.

1. Vor an, bibliothek des regidierten chorlierrenstifts nr. XI1 * * *, pergament, gr.folio,
183 blätter, zweite hälfte des 12. jhsA Der jetzige holzeinb and mit lederüb er zu g stammt
45 aus dem Vh.jh._und trägt die auf Schrift: Croniltn von der Kail5 vnd pebfl tzeyttn vnd

1) Bei Massmann: 31. 2) Kurze Inhaltsangabe Zeitschr. f. d. alt. IT, s. 223—227; aus-

führliche beschreibung bei Diemer, Deutsche gedichte des XI. und XII. jlis. s. i—Vin und Kaiser -

chronilc s. in. iv; einen versuch, die kleinern sammelhss. zu bestimmen, die dem Schreiber Vorlagen,

macht Scherer, Geistl. poeten II, s. 28 — 30.
 
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