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NACHTIUEGE, BERICHTIGUNGEN UND SCHLUSSWORT.

ln den mehr als sechs jahren, welche seit dem drucke der Einleitung vergangen sind, ist zu
der s. 1—5. verzeichneten literatur nur wenig hinzu gekommen. Die in philologischer forschung
und historischer Charakteristik gleich eindringende arheit von Wilhelm Wilmanns, Über das
Annolied (Bonn 1886J1 hat mir inzwischen (s. 49—64, vgl. s. 97 ff.) den ausführlichen nachweis
vorweg genommen, den ich oben s. 64/. nur kurz formuliert hatte, dass nämlich die Kaiserchronik
aus dem Annolied direct, freilich aus einer bessern Überlieferung als die auf uns gekommene ist,
geschöpft hat. Eine vor jahren (1881J gedruckte notiz von mir (Anz. f. dtsch. alt. VII, s. 191y hat
W. dabei unberücksichtigt gelassen. Ich selbst denke auf die von W. behandelten fragen in meinen
Untersuchungen zurückzukommen. Der versuch von Emil Kettner2, Annolied und Kaiserchronik
nach wie vor aus einer gemeinsamen quelle abzuleiten, muss als gescheitert gelten. Um so ent-
schiedener aber pxßichte ich Kettner bei, wenn er3 die priorität der Vita Annonis vor dem Hede gegen
Wilmanns verteidigt und an der datierung des letztem ‘bald nach 1105’ festhält*. Eine der letzten
abhandlungen von Fr. Zarncke5 tritt für die gleiche Zeitbestimmung /1106 —1111/ ein und
erläutert das Verhältnis von Kaiserchronik und Annolied im einzelnen von Wilmanns abweichend.
— Die preisschrift von Wolfg. Go Ith er, Das Rolandslied des pfaffen Konrad (München 1887/
bringt fördernde beitrüge zur Charakteristik des dichters, dem wir auch den hauptanteil an der
Kaiserchronik zuschreiben.

Das Verzeichnis der h and s chriften und ihrer literatur s.l—26 verlangt einige kleinere nach-
träge. Dass meiner ausgabe das s. 8 eingeschaltete facsimile von 1. Vor au beigegeben werden solle,
erfuhr ich erst nach abschluss des druckes. Zu 4. Heidelberg wäre jetzt auch auf K. Bartsch, Die
altdeutschen handschriften der Heidelberger Universitätsbibliothek (Heidelberg 1887/ s. 107 (nr. 188/
zu verweisen. — Von 10. Graz (s. I8j hat sich in Innsbruck ein ziveites bruchstück gefunden,
gerade noch zeitig genug, um für text und apparat benutzt zu werden. Es sind zwei pergament-
streifen, die zusammen ein blatt bilden; als Zeilenzahl ergibt sich 22, nicht 20, wie ich s. 18,12 ver-
mutet hatte. Das fragment reicht von v. 11285 din bis v. 11370 sehsten; es gehört jetzt dem Inns-
brucker Museum an und ist von 0. Zingerle in der Zeitschr. f. d. alt. XXX11, s. 57—60 publiciert
worden. — Die angabe über 17. Wien auf s. 21,3 ist nicht genau: die hs. bricht mit hertzogen
in v. 17041 ab. — Das fragment 21. Gotting en (s. 21 f.) ist aus W. Müllers nachlass in den
besitz der dortigen Universitätsbibliothek übergegangen. — 22. Kinderlin g s fragment (s. 22) ist
unter den Unterlassenen papieren Franz Lichtensteins wieder auf getaucht und befindet sich gegen-
wärtig in meinen liänden. Es sind im ganzen 271 Zeilen mit 277 versen. Die von späterer hand,
herrührenden blattüb er Schriften, welche Massmann als CXXXV1II. und GXXXVII11. mitteilte, sind
vielmehr als QXXXVIII. und GXXXVIII1. zu lesen und dürfen nicht als blattzahlen, sondern als
die kapitelzahlen oder reihennummern der kaiser Lothar und Ludwig genommen werden. — Die
Gruppe B hat dann noch einen winzigen Zuwachs erfahren, den wir, um die Zahlenfolge in den
grupjpen nicht zu stören, ohne besondere nummer einreihen ivollen hinter:

1) = Beiträge z. gesch. der alt. dtsch. litteraturgesch. heft 2. 2) Zeitschr. f. dtsch. phü. XIX,

s. 321 ff. 3) Ebd. s. 327 ff. 4) Vgl. besonders s. 338, ivo genauer das jahr 1106 als terminus ante quem

non bezeichnet wird. 5) Berichte der Sachs, ges. d. wiss. 1887, s. 283 ff., bes. s. 299 ff.

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