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26

KAISERCHRONIK EINES REGENSBURGER GEISTLICHEN.

cursivsclirift des 14. jhs.; die anfangsbuchstaben der ersten reimzeilen rot durch-
strichen ? die zweiten zeilen eingerückt; grössere rote buchstaben bezeichnen die ab schnitte,
dazu kommen rote Überschriften: Von Dyocletiano und Maximiano. Von dem chunige
Helyus. Die 384 verse entsprechen v. 6369—6559. 6960 — 7151. — Sprache: oberdeutsch,
ohne bairische diphthonge.

33. Wolf enbUttel, ms. Aug. 15,2, oben s. 9ff. unter nr. 3 ausführlich besprochen,
schiebt dein A-text der Kaiserchronik aus der recension C folgende grössere stücke ein:
v. 1235-1441. 10148-11137. 11352-12812. — Sprache: bairisch.

Die vollständige umdichtung der aus der Kaiserchronik entnommenen erzählung von
Crescentia, ivelche die Heidelberger hs. 341 (bl. I3la —137cj und der daraus schöpfende
Koloczaer codex (ed. Maildth und Köffinger, Pesth 1817, s. 245—274) enthalten, kann
füglich nicht, ivie das von Massmann geschieht, unter dem handschriftenmaterial der
Kaiserchronik1, sondern nur unter den zeugen für ihre Verbreitung und benutzung auf-
geführt werden.

3. Das handschriftenverhältnis.

Innerhalb des alten textes der Kaiserchronik zeigen die Umarbeitungen B und C
keinerlei sachliche Zusätze oder tatsächliche berichtigungen. Die kenntnis ihrer lesarten
ist mithin für den historiker ohne jedes Interesse, für die feststellung des ursprüng-
lichen textes aber würden ivir bei einer so reichen und zuverlässigen Überlieferung diese
jüngern redactionen nur dann heranzuziehen brauchen, wenn ihre Urheber besonders
wertvolle Vorlagen gehabt hätten. Die Untersuchung des liandscliriftenverhältnisses lehrt
ims aber, dass diese Vorlagen einer liandSchriftenfamilie angehörten, welche in unserer
Überlieferung ohnehin reichlich und zwar durch die ältesten zeugen vertreten ist.

Innerhalb der hss. 1—7 lassen sich zunächst mit leichtigkeit zwei gruppen
scheiden: eine bairisch - österreichische X, welcher die hss. 1—3, und eine rheinisch-
norddeutsche Y, welcher hs. 4 und die in 5—7 fortlebende hs. angehören.

Die verse 9052—55 und die verse 10834—37, über deren echtheit und Unentbehrlich-
keit kein zweifei möglich ist, finden sich nur in 4—7, sie fehlen in 1. 2 und, 3 (das
freilich an der letztem stelle dem C- text folgt) • die zweite stelle fehlt ferner noch in
fragment 14. Beide liicken treffen ivir auch in B und C. Diese gruppierung 1—3
(B. C) gegenüber 4—7 wird zunächst bestätigt durch die folgenden fälle, in denen die
süddeutsche gruppe einen gemeinsamen fehler hat, während die rheinisch-norddeutschen
hss. die echte lesart mehr oder iveniger treu bewahren. Wo dies einer begründung be-
darf, wird man sie in den anmerkungen finden. Stimmt die lesart einer hs. zu der
betreffenden gruppe nicht buchstäblich, so ist die handschriftzahl in runde klammer
eingeschlossen, lässt eine der (lückenhaften) hss. uns ganz im Stiche, so deutet dies eine
eckige klammer an. Die freien Umarbeitungen B und C können ihrer natur nach nur
gelegentlich herangezogen werden, doch ergibt der verlauf der Untersuchung hinlängliche
Sicherheit über die Stellung und den wert ihrer Vorlagen. Die als richtig erkannte
lesart ist durchweg gesperrt gedruckt, und, zwar in der Schreibung des kritischen textes.

v. 150 der solte sin ein got vil her 4. 5. 6. [7] — was 1. 2. 3.

v. 156 durch grözziu wunder worhten ime Rom^ere (R. im 4) zeren daz 4. 5.
6. [7] — fehlt 1. 2. 3.

v. 281 si frumten manigen bluotigen rant 4. 5. 6. [7] — machten 1. 2. 3.

v. 798 über halben zorn er sprach 4. (5. 6. 7) — unzornliche 1; im zornich-
lich 2; mit grozzem zorn 3.

v. 1353 — din troum rege dir ze haile (: baider) 4. 5. 6. 7. 15 — ze laide 1.
[3] (C); niht ze laide 2. 11. (B); 1. (C) bewahren den Fehler, den 2. 11. (B) ivieder
leidlich gutgemacht haben, indem sie niht hinzusetzten.

5

io

15

20

25

30

35

40

45

1) Als h2 und c.

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