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KAISERCHRONIK EINES REGENSBURGER GEISTLICHEN.

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gebracht hat, ist wahrhaft haarsträubend. Er hatte eine Vorlage, die den altern C-text
bot, hört aber mit einem hinweis auf Philipp von Staufen auf, um, wie er sagt, die weitere
geschichte Biss auf Rudolfum den iezigen herren in drei teilen ausführlich zu behandeln.
Die titel und, die eingangsverse seiner bearbeitung mögen hier stehen.

5 bl. 1 (auf geklebt):

Cr onica Romanorum Regum.

Das ist grundt whaare Beschreibung der | geschieht unnd hochen thatten. aller
Röemischn | Kayser unnd Künigen. was yeder diser in | Lebe Zeitten gethann unnd voll-
enndet hatt. | Auch (rot) darbey Vermeidung gethon wiertt. wie | offt das heilig Röemisch
io Reich, von Anfang | der weltt Bestritten, mit Krieg angefochten | gewhunnen und Er-
oberet. Christen und Haidn | unndterworffen ist worden. Alles mit hoech- | stem vleiss.
neben gross angewenndter mhüe | und Arbaitt Beschriben. und Rheimb weiss also J
constituiertt 1594.

bl. 2:

15 Cronica Romanorum Regum.

Voigt hernach die whaarhaffte Beschreibungenn | der Röemischen Kaiser unnd Künigen.
was ye- | der in Lebe Zeitten seiner Regierung, unnd Admini- j.stration gewürckt unnd
gehanndlet hatt. auss dem | hoch unnd weittberhuembten historiographo Paulo | Jovio.
von Lateinischer Sprach in unnser Teüttsche | vertiertt unnd Rittmice oder Rheim weiss
2o Bescriben | unnd Constituiertt.

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40

R

bl. 2':

omulus unnd Rhemus die ersten Röemischen Kaiser2.
Mitt diser meiner rede so lobesamb
Kommen wier an die kaiserliche stainb,

Unnd begeren zue beschreiben ier ennde,

Gross mancher jammer unnd ellennde.

5 Wie woll sie anheebt ein lange rede hie,

Wie die röemischen kaiser gelebet yhe,

Unnd wie es sich aber ennden soll,

Das mag herauss yeder wissen woll.

Es pflage damals gewaltigkleich
10 Iere zwene b nieder, die waren reich.

Der aine hiess der Romulus,

Der annder aber hiess Rhemus.

Denen zwayen dienneten alle lannde,

Sie truegen den gwalt in ierer hannde.

15 Es waren ier dreihundert altte herren,

Vermerch, was mocht inen alda gewherren:

> Die eines schatts da pflagen,

Aller sach bey inen da lagenn;

Wan alles was dise altte rhietten,

20 Das Hessen sie dem volkh gebietten etc.

Es ist anzunehmen, dass dieser Stümper mit seinen jämmerlichen reimen und, dem
Schwindel von dem 1lateinischen buch des Paulus Jovius’ bei den landsleuten des Aventin
keinen erfolg gehabt hat.

45 II. Bruchstücke.

32. Wien >, k. k. hof- und statsbibliothek nr. 12866 (Suppl. 271), 2pergamentblätter
mit den blattzahlen 34 und 37 von alter hand, gespalten, zu 48 verszeilen, zierliche

1) Bei Massmann: ID2; probe III, s, 34. 2) Die grossen anfangsbuchstaben sind liier be-

seitigt, die interpunction ist zugesetzt,.

Deutsche Chroniken I.

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