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— Ausgrabungen in Sendschirli, 4: Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.49438#0065
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Das Gebäude K.

291

Kalkmörtel ausgefüllt war. Sonst hat das östliche Drittel der Treppe im ganzen viel weniger
gelitten, scheinbar weil es nicht so viel betreten wurde.
Das Material der Stufen I—VII ist der übliche Dolerit. Dagegen bestehen die Steine
der Schwelle VIII aus demselben weichen Material, wie die Vorschwelle in J 1 (vgl. S. 276);

diese haben beim Brande natürlich
noch mehr gelitten und sind z. T. ganz
bröcklig geworden.
Die Technik ist eine sorg-
fältige zu nennen. Beim Verlegen
der Quader ist Fugenversatz überall
streng durchgeführt; auch der Fugen-
schluß ist gut. Die Fundierung besteht
aus größeren und kleineren Steinen;
durch groben Kies sind größere und
kleinere Zwischenräume ausgeglichen.
Die Tiefe der Fundamente ist nur im

Abb. 197. Querschnitt durch die Freitreppe vor K1 und die mittlere Säulenbasis.
Ergänzung. Die Fundierung aus kleinen Steinen wurde nur an einzelnen Stellen
nach gewiesen. Ob eine starke durchlaufende Fundamentmauer vorhanden war, muß
künftige Grabung lehren. Wegen der Höhen vgl. Abb. 174 und 199.


Osten sicher festgestellt worden. Bei dem Querschnitt (Abb. 197) ist das Fundament hypcn
thetisch angenommen.
An der rechten Treppenwange ruhen die Ecksteine von Stufe III—VII auf bearbeiteten
Quadern, die in den unteren Schichten neben Stufe II und I noch mit unbearbeiteten Fun-
damentsteinen zusammengereiht sind. Ursprüng-


Abb. 198. Ansicht der Freitreppe vor Kl. Blick vou Süden,
v. Luschan phot. 1902.

lieh waren diese Quader wohl sichtbar, wurden
aber später samt den Fundamentsteinen bis zur
Unterkante von Stufe II mit weißem Kalkmörtel
bestrichen, der sich in der Ecke mit dem der
anstoßenden Mauer M k berührt. (Siehe Abb.
147.) Die noch tiefer (von + 9,10 bis + 8,05)
hinunterreichende Fundamentmauer der Treppen-
wange besteht aus 3 Schichten großer Steine.
Die östliche Fundamentmauer von K 1 endigt
an der Vorderkante von Stufe VIII. Das Funda-
ment der Mauer M k, bestehend aus 6 Schichten
etwas kleinerer Steine, beginnt etwa auf 4- 7,4
und liegt bei einer Höhe von 1,70 m etwa
1,1 m unter dem Fundament von K 1.
Was die Anlage der Treppe betrifft,
so greifen die Stufen I—VII an der Front auf
beiden Seiten über Stufe VIII hinaus, und zwar
östlich um 1,55 m, westlich um 1,35 m, sodaß
die Gesamtbreite 19,7 m beträgt. Die Breite
des Auftritts schwankt zwischen 63 und 75 cm,
die Tritthöhe zwischen 17 und 26 cm; somit
ist die Steigung der Treppe annähernd 1 : 3.
Die einzelnen Platten, die 0,95—1,2 m lang
und 0,75 — 0,81 m breit sind, übergreifen ein-
ander um 10—15 cm (vgl. Abb. 197 u. 198). Im
Unterschiede von den anderen besteht Stufe VIII

aus zwei Reihen doppelt gelegter Steinplatten, die eine Breite von 1,75 —1,90 m ergeben.
Diese oberen Platten müssen später aufgelegt sein; denn ihr Material unterscheidet sich von
 
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