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— Ausgrabungen in Sendschirli, 4: Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.49438#0092
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318

G. Jacoby.

H III UND DIE BURGMAUER.

Mit der Südseite von H III und der Westseite von P bildet die Burgmauer ein
Dreieck. Sie verläuft in dem mittleren Stück gekrümmt, nicht gradlinig, und besteht aus
zwei bis fünf regelmäßig verlegten Schichten nicht sehr großer Steine, ohne Spuren von
Rost. Hier stellt sie daher vielleicht eine ältere Burgmauer dar, die aber wahrscheinlich
zugleich mit der späteren benutzt wurde. Diese hat sich nämlich nördlich im Anschluß


an H III gefunden und zeigt
hier wieder den bekannten
Charakter der „Burgmauer
mit Rost zwischen Stein-
reihen“, deren Fundament
im allgemeinen nur aus einer
Steinschicht unter dem Rost
besteht. Die Balken lagen
70—90 cm vonMitte zu Mitte
entfernt, bei 15—35 cm
Breite; die Steinsetzungen
sind 15—25 cm hoch und
übergreifen bei einer Länge
von 4,5—5,0 m (d. i. die
Breite der jüngeren Burg-
mauer) die nur 3,5 m breite,

Abb. 223. Blick von Süden, von der Frontmauer des Raumes P10, gegen die Südostecke von HIII.
Auf den beiden Langmauern von P 10 liegen dort, wo sie an die Südmauer von Hilani III anstoßen,
einige Läufer von Pfeilern, v. Luschan phot. 1902.

aus zwei Steinschichten be-
stehende ältere Mauer. Auf

diesem überragenden Stück
sind die Steine zwischen den Balken überhaupt nicht fundiert gewesen und daher stärker ein-
gesunken. — Die Steinreihen liegen zunächst senkrecht zur Burgmauer, gehen dann aber

je näher dem H III in die
Richtung von dessen Mauer
über.
Etwa 80 cm springt
die Burgmauer am H III in
die Höhe und läuft dann
auf dessen Fundament in
der bisherigen Flucht weiter.
Der westliche Teil ist hier
samt den darunterliegenden
Schichten eines turmartigen
Vorsprunges des H III stark
zerstört, und zwar stufen-
förmig abgetragen, vgl. Abb.
224. Erst nördlich dieses
Vorsprunges läßt sich die
Breite der Burgmauer mit
ungefähr 4,2 m wieder
messen. Ihre „Steinsetz-


Abb. 224. Blick von Süden gegen die Südwestecke von HIII. Links von Raum K (vgl. Koldewey’s
Plan auf Taf. XXIV/V) sieht man das Fundament der Burgmauer — nur eine Reihe Steine — auf
dem Fundament von HIII. Vorne links liegt das Fundament der Burgmauer etwa 70 cm tiefer. Die
Steinreihen, zwischen denen die Balken lagen, sind deutlich zu erkennen, v. Luschan phot. 1902.

ungen zwischen dem Balken-
rost“ liegen unmittelbar auf dem Fundament des H III, sind also nicht besonders fundiert.
Daher konnte man vielfach zwischen den Steinreihen die Lehmabgleichschicht des H III
 
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