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— Ausgrabungen in Sendschirli, 4: Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.49438#0096
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322

G. Jacoby.


R -oEwzt 36/C^.





Abb. 230. Die sechs Steine bestehen aus grobblasigem Dolerit. Keiner ist ganz unbeschädigt erhalten: II und III
haben sehr stark gelitten. Die Steine waren (bis auf den viel kleineren II) 0,90 bis 1,0 m lang, 0,70 bis 1 ni breit
40 bis 60 cm dick. Nur eine Fläche scheint, wenn auch mehr oder weniger roh, doch ziemlich eben hergerichtet
zu sein. Dann ist hier ein plankonkaver Ausschnitt herausgemeißelt. Die konkave Seite ist nicht nach einem
Kreis, sondern eher nach einer Parabel geformt (bei VI fast elliptisch). Der Abrundungskreis im Scheitel beträgt
15—45 cm. Die andere Seite des Ausschnittes ist auch nicht durchweg geradlinig. Der Ausschnitt selbst ist an
der engsten Stelle 11—14 cm breit und 11—16 cm tief. — An Besonderheiten ist zu erwähnen, daß I in Richtung
c—d eine flache Rinne aufweist, quer dazu in Richtung e eine tiefere, die sich in den Stein hinein wie eine spitze
Höhle fortsetzt. Stein III trägt auf seinem oberen Teil eine angearbeitete Fläche mit einem Zapfen von etwa 15 cm
Durchmesser; der untere Teil zeigt verschiedene flache runde und eine eckige Vertiefung. Runde kleine Gruben
dieser Art sind 1902 auf sehr vielen Orthostaten bemerkt worden. Ob sie beim Vergießen von Fugen mit Kalk oder
Blei zur Erhöhung der Haltbarkeit dienten, muß dahingestellt bleiben. Stein VI besitzt drei je 10 cm tiefe runde
Gruben dicht nebeneinander, in Form und Aussehen wie Dübellöcher, von 8 cm Durchmesser. — I bis IV fanden
sich 1902 auf verschiedenen Stellen des Hügels freiliegend vor, waren also schon früher bloßgelegt. Die beiden letzten
Steine wurden 1902 ausgegraben, und zwar V verbaut in eine spätere ganz dünne Mauer der höheren Schichten im
Hof M, und VI im losen schwarzen Boden über dem Raum J13. — Wozu die Steine gedient haben, oder wie sie
benutzt wurden, ist nicht klar. Vgl. Abb. 235.
 
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