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culus trapezius, sivc cucullaris). Trapezmuskel benannt, da bei gerader
Haltung des Stammes diese Muskel beider Körperhälften zusammen ein
Trapez bilden. Die zweite Benennung leitet sich von der Ähnlichkeit mit
einer Kapuze ab. Nach unten hin reicht er schief bis an die Grenze der
Brust und der Lenden in der Wirbelsäule, nach oben hin bis zur Protu-
berantia externa ossis occipitis und zur beiderseitigen Linea semicircularis
des Hinterhauptbeins.
Wie eine Art Mieder umfaßt der M. latissimus dorsi die untere
Hälfte des Brustkorbs von hinten. Er verläuft, sich verschmälernd bis zum
oberen Teil des Humerus, bis zur Spina tuberculi minoris, wo er sich mit
der Sehne des runden Armdrehers, des M. teres major vereinigt. Der Latis-
simus dorsi (auch anders noch genannt) zieht den Arm nach rückwärts.
Auf der Abbildung sieht man im Umriß unter dem Latissimus dorsi
eine starke Einbiegung. Diese wird durch den unteren Rand des Brustkorbes
und den Übergang zum Bauch bedingt, von dem der deutlich bemerkbare
äußere schiefe Bauchmuskel (M. obliquus externus abdominis) als
äußerste Schicht der Bauchpresse gezeichnet wurde.
Zwischen dem Deltamuskel, dem Kapuzenmuskel und dem Latissimus
dorsi werden mehrere Schulterblattmuskeln sichtbar, so der größere runde
fleischige Dreher des Oberarms (M. teres major), der, wie schon erwähnt,
gemeinsam mit dem Latissimus dorsi am Oberarm endigt. Daneben erblickt
man, nach der Mittellinie fortschreitend (der Anatom sagt: medianwärts) den
M. infraspinatus, der eine kräftige Fleischlage über der Fläche des
Schulterblattes bildet und schief zum Oberarm hinauf zieht. Vom inneren
Rand des Schulterblattes gegen die Wirbelsäule zu erstreckt sich der
M. rhomboideus major (Befestigung an den Dornfortsätzen der zwei
unteren Halswirbel und der vier oberen Brustwirbel).
Wie die ganze Gruppe der Schulterblattmuskeln dient auch der Rhom-
boideus major zum Festhalten der Skapula bei kräftigen Bewegungen der
Oberarme, beim Stemmen, Glimmziehen, schwerem Wurf. Die Randmusku-
latur des Schulterblattes tritt bei starker Aktion knollig über die tiefer liegende
Fläche des M infraspinatus hervor. Bei Darstellungen stark angezogener
Schultermuskulatur möge aber denn doch nicht eine tiefe Grube aus dem
Schulterblatt ausgehoben werden, wie es z. B. bei einer riesigen Marmor-
figur in Mailand der Fall ist.
Einige tiefer liegende große Muskeln am Rücken werden im Zu-
sammenhang mit der Fischerschen Figur besprochen.
ln der vorliegenden Abbildung auf Tafel XV sind das Kreuzbein
und der Kamm des Darmbeins unschwer aufzufinden (Os sacrutn und
Crista ossis ilei). Vom Kamm des Darmbeins absteigend fällt zunächst hinten
und außen der M. glutaeus medius auf. dessen Vorwölbung sich nach
unten hin an die des M. obliquus abdominis externus anschließt. Der Glutaeus
medius wird zum Teil verdeckt durch die dicke Fleischmasse des großen
Gesäßmuskels, des M. glutaeus maximus. An diesen schließt sich nach
außen der M. tensor fasciae latae an, der Spanner der großen Faszien-
hülle an der Außenseite des Oberschenkels. Auch der Glutaeus maximus
reicht zum Teil an die Fascia lata heran und spannt diese; doch haftet er
auch am Oberschenkelknochen und mit diesem Teil zieht er den Ober-
schenkel nach außen. Er „abduziert" ihn. Der Glutaeus medius reicht in
culus trapezius, sivc cucullaris). Trapezmuskel benannt, da bei gerader
Haltung des Stammes diese Muskel beider Körperhälften zusammen ein
Trapez bilden. Die zweite Benennung leitet sich von der Ähnlichkeit mit
einer Kapuze ab. Nach unten hin reicht er schief bis an die Grenze der
Brust und der Lenden in der Wirbelsäule, nach oben hin bis zur Protu-
berantia externa ossis occipitis und zur beiderseitigen Linea semicircularis
des Hinterhauptbeins.
Wie eine Art Mieder umfaßt der M. latissimus dorsi die untere
Hälfte des Brustkorbs von hinten. Er verläuft, sich verschmälernd bis zum
oberen Teil des Humerus, bis zur Spina tuberculi minoris, wo er sich mit
der Sehne des runden Armdrehers, des M. teres major vereinigt. Der Latis-
simus dorsi (auch anders noch genannt) zieht den Arm nach rückwärts.
Auf der Abbildung sieht man im Umriß unter dem Latissimus dorsi
eine starke Einbiegung. Diese wird durch den unteren Rand des Brustkorbes
und den Übergang zum Bauch bedingt, von dem der deutlich bemerkbare
äußere schiefe Bauchmuskel (M. obliquus externus abdominis) als
äußerste Schicht der Bauchpresse gezeichnet wurde.
Zwischen dem Deltamuskel, dem Kapuzenmuskel und dem Latissimus
dorsi werden mehrere Schulterblattmuskeln sichtbar, so der größere runde
fleischige Dreher des Oberarms (M. teres major), der, wie schon erwähnt,
gemeinsam mit dem Latissimus dorsi am Oberarm endigt. Daneben erblickt
man, nach der Mittellinie fortschreitend (der Anatom sagt: medianwärts) den
M. infraspinatus, der eine kräftige Fleischlage über der Fläche des
Schulterblattes bildet und schief zum Oberarm hinauf zieht. Vom inneren
Rand des Schulterblattes gegen die Wirbelsäule zu erstreckt sich der
M. rhomboideus major (Befestigung an den Dornfortsätzen der zwei
unteren Halswirbel und der vier oberen Brustwirbel).
Wie die ganze Gruppe der Schulterblattmuskeln dient auch der Rhom-
boideus major zum Festhalten der Skapula bei kräftigen Bewegungen der
Oberarme, beim Stemmen, Glimmziehen, schwerem Wurf. Die Randmusku-
latur des Schulterblattes tritt bei starker Aktion knollig über die tiefer liegende
Fläche des M infraspinatus hervor. Bei Darstellungen stark angezogener
Schultermuskulatur möge aber denn doch nicht eine tiefe Grube aus dem
Schulterblatt ausgehoben werden, wie es z. B. bei einer riesigen Marmor-
figur in Mailand der Fall ist.
Einige tiefer liegende große Muskeln am Rücken werden im Zu-
sammenhang mit der Fischerschen Figur besprochen.
ln der vorliegenden Abbildung auf Tafel XV sind das Kreuzbein
und der Kamm des Darmbeins unschwer aufzufinden (Os sacrutn und
Crista ossis ilei). Vom Kamm des Darmbeins absteigend fällt zunächst hinten
und außen der M. glutaeus medius auf. dessen Vorwölbung sich nach
unten hin an die des M. obliquus abdominis externus anschließt. Der Glutaeus
medius wird zum Teil verdeckt durch die dicke Fleischmasse des großen
Gesäßmuskels, des M. glutaeus maximus. An diesen schließt sich nach
außen der M. tensor fasciae latae an, der Spanner der großen Faszien-
hülle an der Außenseite des Oberschenkels. Auch der Glutaeus maximus
reicht zum Teil an die Fascia lata heran und spannt diese; doch haftet er
auch am Oberschenkelknochen und mit diesem Teil zieht er den Ober-
schenkel nach außen. Er „abduziert" ihn. Der Glutaeus medius reicht in