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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 2.1915-1916

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IX. und X. Lieferung
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Frimmel, Theodor von: Künstler der neuesten Zeit, [2]: Ludwig Hesselheimer
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Aus der Literatur
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https://doi.org/10.11588/diglit.27902#0167

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Mielich 1903 in Wien. 1904 bis 1907 wirkte Hesshaimer a)s Zeicheniehrer
an der Kadettenschuie in Kaschau. Später, ais er Hauptmann beim Infan-
terieregiment Nr. 59 in Linz und dann in Salzburg war, erlaubten die Be-
rufsobliegenheiten keine anhaltende Beschäftigung mit der geliebten Zeichen-
kunst. Erst ein Urlaub, der 1909 angetreten und in Wien verlebt wurde,
leitete wieder zur Malerei zurück. „Ein kurzer Versuch", so schreibt Hess-
haimer selbst, „an der Akademie der bildenden Künste, Akt zu zeichnen,
bewies mir, daß für mich und meine Absichten dort nichts zu holen sei.
Um in diesem Tempo Kunststudien zu betreiben, braucht man Zeit. Ich
hatte keine und war schon 37 Jahre alt. So blieb ich aus." Seine stür-
mische Natur trieb den Künstler an, sich rasch im Zusammenhang gerade
mit der zeichnerischen Anlage über die verschiedenen graphischen Tech-
niken zu unterrichten, wozu ihm Hofrat Eder an der Graphischen Lehr- und
Versuchsanstalt freundlich die Hand bot. 1910 kam Hesshaimer als Zeichen-
lehrer an das Militär-Knaben-Pensionat in Serajewo. Der Unterricht dort
wurde mit Erfolg umgestaltet, und für sich arbeitete der Künstler in den
neu erlernten Techniken. 1914 auf der „Bugra" in Leipzig tiefe Eindrücke,
seelische Kämpfe, die zu neuem Lernen anspornten. Da kam der Welt-
krieg, der alles Militärische neu belebte. Unruhige Monate für Hesshaimer,
der übrigens bald in seinem Künstlerberuf Beschäftigung fand. Im Jänner
1915 durch General M. v. Hoen ins Kriegspressequartier berufen, wirkt
Hesshaimer seither als Kriegszeichner auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz.
Seine flinke Technik und blitzschnelle Auffassung befähigen ihn wie wenige
andere zu diesem Beruf. Dr. Th. v. Fr.

AUS DER LITERATUR.
Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike
bis zur Gegenwart, begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker, unter
Mitwirkung von etwa 400 Fachgelehrten des ln- und Auslandes. — Heraus-
gegeben von Ulrich Thieme. — Zwölfter Band (Fiory — Fyt). — Leipzig,
E.A. Seemann 1916. (Ladenpreis 38 oder 34 Mark, je nachdem das Exemplar
gebunden oder geheftet.)
Mit großer Befriedigung dürfte in ganz Deutschland und Österreich
das Erscheinen des XH. Bandes Künstlerlexikon aufgenommen werden. Be-
weist es doch, daß wir uns nicht niederbeugen lassen von den vielen Feinden
und daß wir Wissenschaft und Politik auseinander zu halten verstehen. Die
Verhältnisse lagen für das Fortführen eines allvölkisch angelegten großen
Werkes gewiß herzlich ungünstig während des einengenden Riesenkampfes,
den wir auszufechten haben, nicht nur in geschäftlicher Beziehung, sondern
auch in bezug auf die Abrundung des Materials über Künstler aus den
feindlichen Staaten. Man durfte doch des Krieges wegen jene Künstler nicht
kurzweg aus der Reihe streichen. Trotz aller Hindernisse wurde weiter
gearbeitet, und zwar mit Erfolg. — Der neue Band hält sich denn auch
wie früher an den allvölkisch angelegten Plan. Er bringt u. a. die Mitteilungen
über Fiorillo, über die vielen Fischer (von denen vielleicht Martin Fischer
etwas zu stiefmütterlich behandelt ist. — Der Artikel: Joh. Bernh. Fischer
v. Erlach ist sachentsprechend bearbeitet worden durch Hans Tietze), über
 
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