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CORNEL1S POELENBURG UND SEINE NACHAHMER.
(Fortsetzung.)
Zum Bildchen aus der Gruppe des Poeienburg aui Tatei XXiV.
Im ersten Band der Studien und Skizzen zur Gemäidekunde ist auf
S. 145 ein kleines Biid, eine arkadische Landschaft, erwähnt, die möglicher-
weise ein Werk des Warnar v. Rysen ist und sich im Besitz des Herrn
Kunsthändlers Friedrich Schwarz befindet. Die Abbildung war schon
damals hergestellt worden und ist nur aus Versehen ausgeblieben. Sie sollte
die Tafel XLVH1 füllen, die nun also im ersten Band fehlt und als solche
nicht nachgeliefert wird. Dies wurde unlängst (Bd. 11, S. 88) den Abnehmern
dieser Hefte mitgeteilt. Um aber die Abbildung nicht zu unterdrücken,
wozu kein Grund vorliegt, wird sie diesem Heft beigegeben. Bezüglich der
Erörterungen über W. v. Rysen, die nicht wiederholt werden, sei auf den
ersten Band verwiesen. Fr.
EIN SCHABKUNSTBLATT NACH DANHAUSERS BILD: DER SCHLAFENDE
MALER.
ln den bisher gebotenen Abbildungen nach Werken des erfindungs-
reichen, humorvollen, technisch hochstehenden Malers Jos. Danhauser fehlt
jedesmal ein Gemälde, das zwar in mehreren Ausführungen vorhanden zu
sein scheint, aber verhältnismäßig wenig bekannt ist. Ein gutes Exemplar,
wohl die erste Ausführung, war über ein halbes Jahrhundert geradeswegs
versteckt und ist erst durch die Schubert-Schwind-Danhauser-Ausstellung in
Wien 1897 vorübergehend allgemein zugänglich geworden. Es ist die Aus-
führung, die unter dem Namen des Malers „Jos. Danhauser." die Jahreszahl
„1841" trägt (auf Nadelholzbrett, Breite 53*5 cm, Höhe 43 cm). 1897 war
dieses Bild noch als Eigentum der Gräfin Klothilde Clam-Gallas gebornen
Gräfin Dietrichstein ausgestellt. Seither ist es in den Besitz Seiner Exzellenz
des Herrn Grafen Franz Clam-Gallas übergegangen. Ich habe dem Besitzer
für die Erlaubnis eines erneuerten Studiums des Bildes zu danken, das ich
schon vor Jahren einmal gesehen hatte, noch ehe es ausgestellt war. Beim
neuerlichen Studium konnte ich die Jahreszahl feststellen als 1841, die ge-
wöhnlich im Falz verborgen ist und im Katalog der Schubert-Danhauser-
Ausstellung (bei Nr. 784) als undeutlich in der letzten Ziffer bezeichnet
wird, ln meinem „Lexikon der Wiener Gemäldesammlungen" (Bd. 1, S. 258)
mußte ich zu 1841 noch ein Fragezeichen setzen, wogegen ich nun, nach
unternommener Nachprüfung, die Zahl 1841 für sicher annehmen möchte,
ln der ersten Wiener Danhauser-Ausstellung von 1845, deren Verzeichnis
dankenswerterweise durch A. Trost bekauntgemacht worden ist*), war
das Gemälde als Nr. 42 mit der Benennung „Der kleine Maler" verzeichnet.
Dieselbe Danhauser-Ausstellung enthielt als Nr. 28 ein weiteres gleich-
namiges Gemälde, bei dem 1843 als Entstehungsjahr angegeben und ein
Herr Desvignes als Besitzer genannt wird. Augenscheinlich ist dieses zweite
*) Vgl. „Berichte und Mitteilungen des Wiener Altertumsvereins", 1898, S. 48ff.
CORNEL1S POELENBURG UND SEINE NACHAHMER.
(Fortsetzung.)
Zum Bildchen aus der Gruppe des Poeienburg aui Tatei XXiV.
Im ersten Band der Studien und Skizzen zur Gemäidekunde ist auf
S. 145 ein kleines Biid, eine arkadische Landschaft, erwähnt, die möglicher-
weise ein Werk des Warnar v. Rysen ist und sich im Besitz des Herrn
Kunsthändlers Friedrich Schwarz befindet. Die Abbildung war schon
damals hergestellt worden und ist nur aus Versehen ausgeblieben. Sie sollte
die Tafel XLVH1 füllen, die nun also im ersten Band fehlt und als solche
nicht nachgeliefert wird. Dies wurde unlängst (Bd. 11, S. 88) den Abnehmern
dieser Hefte mitgeteilt. Um aber die Abbildung nicht zu unterdrücken,
wozu kein Grund vorliegt, wird sie diesem Heft beigegeben. Bezüglich der
Erörterungen über W. v. Rysen, die nicht wiederholt werden, sei auf den
ersten Band verwiesen. Fr.
EIN SCHABKUNSTBLATT NACH DANHAUSERS BILD: DER SCHLAFENDE
MALER.
ln den bisher gebotenen Abbildungen nach Werken des erfindungs-
reichen, humorvollen, technisch hochstehenden Malers Jos. Danhauser fehlt
jedesmal ein Gemälde, das zwar in mehreren Ausführungen vorhanden zu
sein scheint, aber verhältnismäßig wenig bekannt ist. Ein gutes Exemplar,
wohl die erste Ausführung, war über ein halbes Jahrhundert geradeswegs
versteckt und ist erst durch die Schubert-Schwind-Danhauser-Ausstellung in
Wien 1897 vorübergehend allgemein zugänglich geworden. Es ist die Aus-
führung, die unter dem Namen des Malers „Jos. Danhauser." die Jahreszahl
„1841" trägt (auf Nadelholzbrett, Breite 53*5 cm, Höhe 43 cm). 1897 war
dieses Bild noch als Eigentum der Gräfin Klothilde Clam-Gallas gebornen
Gräfin Dietrichstein ausgestellt. Seither ist es in den Besitz Seiner Exzellenz
des Herrn Grafen Franz Clam-Gallas übergegangen. Ich habe dem Besitzer
für die Erlaubnis eines erneuerten Studiums des Bildes zu danken, das ich
schon vor Jahren einmal gesehen hatte, noch ehe es ausgestellt war. Beim
neuerlichen Studium konnte ich die Jahreszahl feststellen als 1841, die ge-
wöhnlich im Falz verborgen ist und im Katalog der Schubert-Danhauser-
Ausstellung (bei Nr. 784) als undeutlich in der letzten Ziffer bezeichnet
wird, ln meinem „Lexikon der Wiener Gemäldesammlungen" (Bd. 1, S. 258)
mußte ich zu 1841 noch ein Fragezeichen setzen, wogegen ich nun, nach
unternommener Nachprüfung, die Zahl 1841 für sicher annehmen möchte,
ln der ersten Wiener Danhauser-Ausstellung von 1845, deren Verzeichnis
dankenswerterweise durch A. Trost bekauntgemacht worden ist*), war
das Gemälde als Nr. 42 mit der Benennung „Der kleine Maler" verzeichnet.
Dieselbe Danhauser-Ausstellung enthielt als Nr. 28 ein weiteres gleich-
namiges Gemälde, bei dem 1843 als Entstehungsjahr angegeben und ein
Herr Desvignes als Besitzer genannt wird. Augenscheinlich ist dieses zweite
*) Vgl. „Berichte und Mitteilungen des Wiener Altertumsvereins", 1898, S. 48ff.