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Studien und Skizzen zur Gemäldekunde — 2.1915-1916

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VII. und VIII. Lieferung
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Sigerus, Emil: Nachrichten über den Wiener Kunsthandel im 18. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.27902#0125

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115

Den 8. Jan. Vor Kupferstiche von verschiedenen
Meistern.40'—
Vor einen vergoldeten Rahmen zur
Aberh. Chr. 15'—
Den 26. Jan. Dem Marselü vor 27 Stuck Bilder . . 1160*—
Vor den großen Saftleben.160'—
Den 30. Jan. Dem Selm vor 9 St. Bilder .... 276 —
Der Meyerin vor 3 St. Bilder .... 24—
Den 1. Feb. Dem Hm. Stock a Conto der erkauften
Bilder.100*—
Vor den kleinen Saftleben auf Kupfer . 140*—
Dem Kupferstichhändler vor Kupferstiche 618

Summa. .215520"

Des hier erwähnten „kleinen Saftleven" wurde schon im oben ange-
führten Inventar gedacht. Der „große Saftleben" trägt die Gaierie-Nr. 1008,
ist 242 rw breit, 189 cw hoch und stellt Jakobs Rückkehr aus Mesopotamien
vor*). Im ersten Fall ist Härmen Saftleven gemeint, im zweiten Cornelis
Saftleven.
Wie aus zwei Briefen des Galerieinspektors J. v. Rosa hervorgeht, hat
auch dieser für Baron Bruckenthal Bilder erworben, ln einem Brief vom
26. Jänner 1787 schreibt Rosa**): „. . . Will also unterthänig gebeten haben,
daß Hochselbe ihme die Sache zu verrichten die Gnade haben wollen,
indeme ich wegen der Länge verflossener Zeit Geld benötiget wäre u. dem
Herrn Chevalier Maja wegen dieser Sache haben bitten müßen, mir fünf
hundert Gulden a Conto der 600 vorzustrecken, welche er mir auch in
Ansehung Eur Exzellenz geliehen, welche leicht schließen können, daß ich
auch mein schriftliches ihme gegebenes Wort zu halten bemüßigt bin;
dannenhero werde ich dem Kaufmann Issekutz, dem Vorschlag mit denen
zweien Gemälden von Heinrich Roos einhändigen, weil er diese mit seinen
hier liegenden Waaren u. Kaufmannsgüter bei Eröffnung der Donau ab-
schickt. . . ln dem zweiten Brief vom 16. März 1787 berichtet dann Rosa:
„. . . Dero Befehle in letzt gütigem Schreiben habe gehorsamst erhalten u.
sogleich die zwei Stücke von Heinrich Roos, welche schon lange Zeit in
Bereitschaft u. eingepackt lagen, Herrn Scheidling u. Comp, übergeben^
welcher mir sagte, daß er bei ersten Abgang der Deligence nach Hermann-
stadt sie übersenden werde; ich habe diese so gut verwahrt, daß sie nach
Indien könnten transportiert werden, indeme die Kisten durchaus mit Wachs-
tuch überzogen ist. . . ."
Von Heinrich Roos sind in der Hermannstädter Galerie vier Gemälde;
wahrscheinlich wurden die Gegenstücke bildenden Landschaften (Nr. 967/8)
von Rosa für 600 Gulden angekauft. Diese beiden, auch von Frimmel***)
als „vortreffliche Skizzen" gewürdigten Bilder sind von Elias Ridinger in
Kupfer gestochen, ein Beweis dafür, daß sie schon im 18. Jahrhundert hoch

*) Frimmel: Hermannstädter Galerie, S 32.
**) Archiv des Vereines für siebenbürgische Landeskunde, neue Foige, Bd. XXXf,
S. 984 und 986.
***) Frimmel: Hermannstädter Galerie, S. 69.
1*
 
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