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leben von J. v. Son und durch ein Gemälde mit Jagdtieren von Jan Fyt.
Diese Werke sind anbei abgebiidet. Vergl. auch Tafel XXXiV. Ph.v. Thielen
ist einer der besten Vertreter jener südniederländischen, hart sachlichen Auf-
fassung der Blumenwelf, die nach Möglichkeit alles wiedergibt, was man
von all den Blüten, Knospen und Vegetafionsblättern ablesen kann. Dabei
blieb gewöhnlich eine bedeutende Gesamtwirkung unterwegs. Das Bild in
Hermannstadt ist signiert und trägt die Jahreszahl 1661.
Ein Prachtwerk der Antwerpener Stillebenmalerei ist das anbei abge-
bildete signierte Werk von Joris van Son. Hier ist über den vielen Einzel-
heiten auch das Ganze nicht übersehen im künstlerischen Aufbau und in
der Stimmung.
Die Brukenthalsche Galerie ist reich an Bildern, die dem Jan Fyt
zugeschrieben werden, dem berühmten Tiermaler, der in kräftiger Eigenart
bei vorzüglicher Naturbeobachtung seine Tierfiguren auf die Leinwand brachte.
Mehrere der Fytschen Bilder in Hermannstadt sind unzweifelhaft richtig be-
nannt, wie z. B. das anbei abgebildete Jagdstilleben mit den wachsamen
Hunden. Es zeigt, ganz abgesehen von einer gut aussehenden Signatur, ganz
die ruppige Art des Fyt in der Wiedergabe von Tierfellen und Federn.
Jeder Strich sitzt zielbewußt und sicher auf der Leinwand. An Blumenstücke
und Stilleben von weiteren guten flandrischen Meistern sei noch erinnert
durch die Namen J. v. Kessel, Frans Yckens, Tyssens. Die Figuren-
bilder von Abraham Janssens, P. v. Mol, J. Thomas und von den
späteren Gesellschaftsmalern Goovaerf, Verbeek, Vurpeyl können nicht
übersehen werden (zum Teil beschrieben im Siebenbürgisch-deutschen Tage-
blatt und in den Blättern für Gemäldekunde). Der kleinfigurige Van der
Meyren muß beachtet werden. Als Seltenheiten seien zu meinen früheren
Arbeiten über die Galerie zwei kleine Seebilder nachgetragen (in Müllers
Katalog Nr. 67 und 68 als Willem van de Velde, was gänzlich verfehlt war,
in den neueren Verzeichnissen Nr. 1199 und 1200), die das Monogramm
„P. V. V." tragen, nach ihrer ganzen Mache ins letzte Viertel des 17. Jahr-
hunderts gehören und demnach wohl von dem Antwerpener Marinemaler
Peeter v. d. Velde sind, der 1634 geboren und nach 1687 gestorben ist
(Wurzbachs Lexikon gibt die nötigsten Daten zu diesem Künstler, hat aber
die Hermannstädter Seestücke noch nicht aufgenommen). Die Bilder zeigen
einen graulichen Gesamtton und wollige Behandlung.
Von deutschen Malern ist als alter Künstler nur Hans Schwab
von Wertingen hervorzuheben mit Bildnissen des Herzogs Wilhelm IV.
von Bayern und seiner Gemahlin Jacobaea von Baden, deren eines in
M. Csakis „Auslese" von 40 Gemälden aus der Galerie abgebildet ist.
Der unvermeidliche C ran ach kommt auch in der Hermannstädter
Galerie vor. An den großen Dürer wird man nur durch Kopien erinnert,
deren eine ziemlich sicher von dem geschickten Augustin Braun (auch
Brun) gemalt ist. Ein roher Oberdeutscher oder Schweizer mit der Jahres-
zahl 1521 (früher Nr. 251 und als Hans Asper geführt) ist im neuen Katalog
nicht aufzufinden. Die übrigen Deutschen in mannigfacher reichlicher Aus-
wahl gehören späteren Zeiten an, und für deutsche Künstler des 18. Jahr-
hunderts, die man nun endlich beachtet und zu studieren anfängt, ist die
Hermannstädter Galerie geradewegs ein hauptsächlicher Studienplatz. Jos.
Orient, Franz de Paula Ferg, Hans Graf, Kupetzky, Auerbach, M. Meytens,
leben von J. v. Son und durch ein Gemälde mit Jagdtieren von Jan Fyt.
Diese Werke sind anbei abgebiidet. Vergl. auch Tafel XXXiV. Ph.v. Thielen
ist einer der besten Vertreter jener südniederländischen, hart sachlichen Auf-
fassung der Blumenwelf, die nach Möglichkeit alles wiedergibt, was man
von all den Blüten, Knospen und Vegetafionsblättern ablesen kann. Dabei
blieb gewöhnlich eine bedeutende Gesamtwirkung unterwegs. Das Bild in
Hermannstadt ist signiert und trägt die Jahreszahl 1661.
Ein Prachtwerk der Antwerpener Stillebenmalerei ist das anbei abge-
bildete signierte Werk von Joris van Son. Hier ist über den vielen Einzel-
heiten auch das Ganze nicht übersehen im künstlerischen Aufbau und in
der Stimmung.
Die Brukenthalsche Galerie ist reich an Bildern, die dem Jan Fyt
zugeschrieben werden, dem berühmten Tiermaler, der in kräftiger Eigenart
bei vorzüglicher Naturbeobachtung seine Tierfiguren auf die Leinwand brachte.
Mehrere der Fytschen Bilder in Hermannstadt sind unzweifelhaft richtig be-
nannt, wie z. B. das anbei abgebildete Jagdstilleben mit den wachsamen
Hunden. Es zeigt, ganz abgesehen von einer gut aussehenden Signatur, ganz
die ruppige Art des Fyt in der Wiedergabe von Tierfellen und Federn.
Jeder Strich sitzt zielbewußt und sicher auf der Leinwand. An Blumenstücke
und Stilleben von weiteren guten flandrischen Meistern sei noch erinnert
durch die Namen J. v. Kessel, Frans Yckens, Tyssens. Die Figuren-
bilder von Abraham Janssens, P. v. Mol, J. Thomas und von den
späteren Gesellschaftsmalern Goovaerf, Verbeek, Vurpeyl können nicht
übersehen werden (zum Teil beschrieben im Siebenbürgisch-deutschen Tage-
blatt und in den Blättern für Gemäldekunde). Der kleinfigurige Van der
Meyren muß beachtet werden. Als Seltenheiten seien zu meinen früheren
Arbeiten über die Galerie zwei kleine Seebilder nachgetragen (in Müllers
Katalog Nr. 67 und 68 als Willem van de Velde, was gänzlich verfehlt war,
in den neueren Verzeichnissen Nr. 1199 und 1200), die das Monogramm
„P. V. V." tragen, nach ihrer ganzen Mache ins letzte Viertel des 17. Jahr-
hunderts gehören und demnach wohl von dem Antwerpener Marinemaler
Peeter v. d. Velde sind, der 1634 geboren und nach 1687 gestorben ist
(Wurzbachs Lexikon gibt die nötigsten Daten zu diesem Künstler, hat aber
die Hermannstädter Seestücke noch nicht aufgenommen). Die Bilder zeigen
einen graulichen Gesamtton und wollige Behandlung.
Von deutschen Malern ist als alter Künstler nur Hans Schwab
von Wertingen hervorzuheben mit Bildnissen des Herzogs Wilhelm IV.
von Bayern und seiner Gemahlin Jacobaea von Baden, deren eines in
M. Csakis „Auslese" von 40 Gemälden aus der Galerie abgebildet ist.
Der unvermeidliche C ran ach kommt auch in der Hermannstädter
Galerie vor. An den großen Dürer wird man nur durch Kopien erinnert,
deren eine ziemlich sicher von dem geschickten Augustin Braun (auch
Brun) gemalt ist. Ein roher Oberdeutscher oder Schweizer mit der Jahres-
zahl 1521 (früher Nr. 251 und als Hans Asper geführt) ist im neuen Katalog
nicht aufzufinden. Die übrigen Deutschen in mannigfacher reichlicher Aus-
wahl gehören späteren Zeiten an, und für deutsche Künstler des 18. Jahr-
hunderts, die man nun endlich beachtet und zu studieren anfängt, ist die
Hermannstädter Galerie geradewegs ein hauptsächlicher Studienplatz. Jos.
Orient, Franz de Paula Ferg, Hans Graf, Kupetzky, Auerbach, M. Meytens,