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peint sur bois, haut d’un pied six pouces et demi, large d’un pied un pouce et demi. Figure
de grandeur naturelle. II est de face aiantun bonnetblancd’une forme pittoresque. Le fond
est brun. On lit au bas: Micha. Ange. Bonarotanus. Florentinus. sculptor. optimus. anno,
aetatis. suae. 47. Du Bois de Saint-Gelais führt das Bild unter den Gemälden des Sebastiano
del Piombo zusammen mit einer Kreuzabnahme und einer Auferstehung des Lazarus auf.
Das Porträt wird ferner erwähnt in Voyage pittoresque de Paris ou indication de tout
ce qu’il ya de plus beau dans cette grande ville en peinture, sculpture et architecture par
M. D. (Dezallier d’Argenville) Paris 1752. 2eed.p. 68: Le portrait de Michelange par Se-
bastian del Piombo. In der ersten Ausgabe von 1749 nicht erwähnt.
Über das spurlose Verschwinden des Gemäldes schreibt mir Mr. Casimir Stryienski:
Le tableau ne figure pas dans »Etat general des tableaux appartenant ä S. A. R. le duc
d’Orleans« redigeen 1788 en vue de la vente en Angleterre. Cet Etat est inedit et se trouve
ä la Bibliotheque Nationale Mss. Frangais 14845.
Ob das Bild in den späteren Ausgaben des Voyage pittoresque (1757, 1765, 1778) er-
wähnt wird, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls wurde es aber noch im Jahre 1786 in
der Galerie du Palais Royal Tom. I, Taf. I (Galerie du Palais Royal gravee d’apres les
tableaux qui la composent avec un abrege etc. par Mr. l’abbe de Fontenai. Paris 1786),
von Clairon Mondet ohne die Inschrift und im umgekehrten Sinne gestochen. Vgl. Passerini
a. a. O. p. 3 18 und 320.
Als Selbstporträt Michelangelos wurde das Gemälde von Sandoz gezeichnet und von
Panier gestochen. Die Bibliotheque Nationale in Paris besitzt zwei Zustände dieses Stiches,
vor der Schrift und mit der Schrift. Vgl. J. du Teil, Essai sur quelques portraits peints par
Michelange Buonarroti a. a. O. 176 und 177.
Nur der Kopf mit dem Turban und der Bezeichnung Seb. del Piombo pinx. wurde von
J. Selb gestochen.
Die älteste Beschreibung sowohl wie der älteste Stich schreiben das Porträt mit dem
Turban dem Sebastiano del Piombo zu. Wie diese Attribution entstanden, ist heute nicht
mehr nachzuweisen. Sebastiano del Piombo gehörte damals ebenso wie Bugiardini zu
den intimen Freunden Buonarrotis. Aber gerade in den Jahren, in denen das Porträt ent-
standen sein muß, sind sich beide Männer nachweißlich nicht begegnet. Michelangelo
weilte in Carrara und Florenz, Sebastiano in Rom. Würde Sebastiano ein Porträt Michel-
angelos gemalt haben, er, der berühmteste Porträtmaler seiner Zeit, so würde Vasari
sicherlich davon gehört haben. Beide, Bugiardini sowohl wie Jacopo del Conte überstrahlte
der Ruhm des Sebastiano weit.
Die Zuweisung des Porträts mit dem Turban an Bugiardini, die stilkritisch nicht mehr
nachzuweisen ist, bringt uns in Einklang mit Vasari und erscheint auch dem Alter Michel-
angelos und seinen Lebensumständen entsprechend, von allen Hypothesen die einzig
annehmbare zu sein.
TAFEL 5.
Porträt mit dem Turban in der Casa Buonarroti in Florenz.
H. 56 cm. Br. 42 cm.
Auf Leinwand gemalt. Kräftige Farben; harte Malerei. Augen mit geröteten Lidern.
Grüne Pupillen. Im dunklen Bart einzelne weiße Haare. Die Oberlippe ist von tiefen
Falten eingerahmt. Parallel laufende Falten bemerkt man auch auf der hohen Stirn.
Baron du Teil nennt dies Porträt mit Recht eine mittelmäßige Kopie nach dem Porträt

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