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Thon, Theodor; Durand, Ferdinand [Hrsg.]
Dr. Theodor Thon's weiland Professor der Philosophie zu Jena Lehrbuch der Reißkunst oder der wahren Grundsätze des theoretischen und praktischen Zeichnens sowohl mit Lineal und Zirkel, als auch aus freier Hand nach Musterzeichnungen, besonders aber nach der Natur: Mit specieller Rücksicht auf Bauhandwerker und Gewerbsschulen, Bildhauer und Maler. Mit einem neu gezeichneten Atlas von 40 erklärenden Tafeln — Weimar, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.18822#0040
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und fast dicht auf das Papier halt, regelmäßig er-
scheint.

§. 16.

Wenn es noch einer andern Bestätigung unfrer
Behauptung bedürfte, so fänden wir sie darin, daß
die frühern großen Meister in der Malerei, nach
welcher sich ganze Schulen^) gebildet haben, die
Wissenschaft des Zeichnens sowohl gründlich studirt,
als auch das Studium derselben ihren Schülern eif-
rig anempfohlen haben.

§. 17-

Wenn aber selbst dem Maler, welchen das Ta-
lent und die künstlerische Begeistrung manche Fehler
vermeiden lassen, die Wissenschaft des Zeichnens un-
erläßlich ist, um wie viel nothwendiger wird sie nicht
dem Handwerker, dessen Hauptverdienst in der größ-
ten Genauigkeit der Ausführung nach vorgeschriebenen
Maasen besteht?

§. 13.

Da aber die Wissenschaft des Zeichnens auf rein
mathematischen Grundsätzen und namentlich auf de-
nen der Geometrie oder Meßkunst beruht: so ist die
Kenntniß dieser zur Begründung jener ebenfalls
nothwendig.

Wie man im gemeinen Leben unter dem Ausdruck
„Schule" nicht blos das Gebäude, wo der Unterricht ertheilt
wird, sondern auch die Gesammtmasse der Schüler versteht:
so bezeichnet man auch mit dem Wort „Malerschule" die
sammtlichen Künstler, welche die besondere Art irgend eines
Meisters, die er bei Herstellung seiner Kunstwerke befolgte,
ebenfalls zu beachten suchten.
 
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