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Thon, Theodor; Durand, Ferdinand [Hrsg.]
Dr. Theodor Thon's weiland Professor der Philosophie zu Jena Lehrbuch der Reißkunst oder der wahren Grundsätze des theoretischen und praktischen Zeichnens sowohl mit Lineal und Zirkel, als auch aus freier Hand nach Musterzeichnungen, besonders aber nach der Natur: Mit specieller Rücksicht auf Bauhandwerker und Gewerbsschulen, Bildhauer und Maler. Mit einem neu gezeichneten Atlas von 40 erklärenden Tafeln — Weimar, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.18822#0170
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136

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Kenntniß der Materialien, durch welche
die Zeichnung selbst hergestellt wird.

tz. l.

Schieferstift und Kreide als bekannt übergehend,
beschäftigen wir uns zuerst mit der Reißkohle.
Man kann sich dieselbe leicht selbst bereiten, wenn
man Linden- oder Birkenholz in fingerdicke Stäbchen
von 4—6" Länge spaltet, davon ein Bündel bildet,
dieses mit Lehm umschlägt oder noch besser mit Tö-
pferthon das Ganze langsam aber vollkommen trock-
nen läßt, die etwa entstandenen Risse wieder zu-
streicht und wenn Alles wieder trocken ist, das Ganze
im Kohlenfeuer glüht und, damit es nicht zerspringt,
in deb Asche abkühlen läßt, dann aber durch leises
Schlagen die Kohlen von der Hülle befreit. Mit
solchen Kohlen, die wie Kreide zugespitzt werden,
kann man ganz feine Linien ziehen, die sich durch
leichtes Schlagen mit einem reinen Tuch und wenn
noch etwas auf dem Papier bleiben sollte, durch lei-
ses Aufdrücken mit nicht ganz frischer Semmelkrume
wegbringen lassen.

§. 2.

Um noch schönere Linien darzustellen, bedient
man sich auch wohl der, jedoch sehr theuern, käuflich
zu habenden schwarzen Kreide. Die obenges
nannte Kohle kann hierzu eben so gut verwendet wer-
den, wenn man sich nur folgender Bereitungsmethode
bedient:
 
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