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Thon, Theodor; Durand, Ferdinand [Hrsg.]
Dr. Theodor Thon's weiland Professor der Philosophie zu Jena Lehrbuch der Reißkunst oder der wahren Grundsätze des theoretischen und praktischen Zeichnens sowohl mit Lineal und Zirkel, als auch aus freier Hand nach Musterzeichnungen, besonders aber nach der Natur: Mit specieller Rücksicht auf Bauhandwerker und Gewerbsschulen, Bildhauer und Maler. Mit einem neu gezeichneten Atlas von 40 erklärenden Tafeln — Weimar, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.18822#0187
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Kapitel 8.

Prüfung der Materialien, durch welche die
Zeichnung selbst hergestellt wird.

§. 1.

Bei der Reiß kohle hat man darauf zu sehen,
daß sie beim Schneiden nicht bröckle und selbst bei
ganz leiser Führung gleich deutliche, dunkle, aber
feine LL. mache, die, wo die Kohle nicht mit Wachs
und Talg versetzt ist, sich leicht mit einem Tuch ab-
schlagen lassen müssen.

§. 2.

Durch den bloßen Anblick erkennt man beim
Bleistift schon, ob der Falz nicht zu dick ist.
Schneidet man den Stift, so wird man eben so bald
sehen, ob das Reißblei fest in der Nuth sitzt und
schon an seinem Verhalten beim Schneiden bemerken,
ob es den gehörigen Grad von Harte hat. Wenn
man damit LL. zieht, so prüfe man, ob dieselben
bei gelindem Druck deutlich, dabei doch scharf und
nicht zu schwarz oder schmierig sind. Schlechte Blei-
federn erkennt man auch daran, daß ihre Spitze, in
eine Lichtflamme gehalten, mit einer blauen Flamme
unter Schwefelgeruch verbrennt, wahrend umgekehrt
ganz gute Bleifedern nach diesem Verfahren nur den
Glanz verlieren, übrigens aber die LL. noch schöner
als vorher darstellen. Man kann also die Bleistifte
auf diese Art prüfen, indem sie um so besser sind,
je weniger sie durch die Feuerprobe leiden. Eine
 
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