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Thon, Theodor; Durand, Ferdinand [Hrsg.]
Dr. Theodor Thon's weiland Professor der Philosophie zu Jena Lehrbuch der Reißkunst oder der wahren Grundsätze des theoretischen und praktischen Zeichnens sowohl mit Lineal und Zirkel, als auch aus freier Hand nach Musterzeichnungen, besonders aber nach der Natur: Mit specieller Rücksicht auf Bauhandwerker und Gewerbsschulen, Bildhauer und Maler. Mit einem neu gezeichneten Atlas von 40 erklärenden Tafeln — Weimar, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.18822#0276
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242

4) Anhang über das Kopiren.

Kapitel Z.

Kopiren ohne Schonung des Originals.

tz. 1.

Das Kopiren (vom Lateinischen eopis, Nach-
bildung) besteht hauptsächlich darin, daß man sich
von einer Zeichnung, dem Original (d. h. der ur-
sprünglich gegebenen), entweder die Hauptpunkte oder
deren Linien auf eine schnellere Weise aus dem Bo-
gen, auf welchem man sie darstellen will, bemerkt,
ohne selbst die Maase vom Maasstab abnebmen oder
durch Konstruktionen finden zu müssen. Unter den
verschiedenen Methoden ist die des Kalkirens oder
Durchzeichnens die gebrauchlichste. Diese kann
aber wieder auf mehrerlei Arten ausgeführt werden.

Z. 2.

Zu dem einen Verfahren wendet man das Ori-
ginal um und legt es so platt auf eine weiche Un-
terlage von anderm Papier. Dann nimmt man ein
Paar Messerspitzen voll geschabten Bleistifts (Reiß-
blei) und streut dasselbe auf der Rückseite des Origi-
nals herum. Hierauf macht man sich von weichem
Druck- ^der Löschpapier einen kleinen Ballen und
reibt dieses Reißblei erst mit geraden, sich verschie-
dentlich kreuzenden Strichen, dann in Zükellimen so
lange auf dem Papier herum, bis dieses ganz und
gleichmäßig damit bedeckt ist. Es versteht sich von
 
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