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3ß Drittes Ciipitel.

Jenseils demselben sind diese durch den Fall eines mächtigen
AVinlerbachs, der von den Hochebenen des Parnasses lierab-
slrömt, senkrecht auseinander gctheilt. AmFusse der östlichen
Wand, fast unterhalb des Wasserfalls entspringt die Castalische
Quelle und rieselt über einen schmalen Weg nach wenigen
Schritten in eine tiefe Schlucht hinab, die derselbe Wasserfall
zum zweiten Male im Felsengrunde ausgewählt hat, um sich
den Weg zum Plistus zu bahnen. Jenseits der Schlucht liegt
ein Kloster in einem Oelwäldchen, das sich von da bis ans
Ufer des Flusses hinabzieht.

Der Weg nach Arächova und der Sehiste führt durch den
unteren Theil des Dorfes zur Castalia und von dort an der
östlichen Gräberstätte vorbei. Da Pausanias von des Sehiste
her nach Delphi kam, so geben wir erst kurz die vorhandenen
Ruinen von Westen nach Osten an, und folgen dann lang-
samer dem allen Preisenden auf seinem Wege von Osten nach
Westen bis zurück zum Stadium.

Unterhalb der Tennen rechts vom Wege steht die Gapelle
des heiligen Elias in einem geräumigen viereckigen Hofe, dem
jetzigen Begräbnissplatze der Kastriten. Die Mauern des Hofes
sind grossen Theils alt und aus Quadern aufgeführt. Wir
bezeichnen sie vorläufig als einem Amphictyonis^chen Gebäude
in der Vorstadt Pylaea aus Hadrians Zeil angehörend. Bei
der Capelle fand ich Reste von Mosaik und eine Inschrift3), die
Beschlüsse des Römischen Senats über Delphis Freiheit enthält.

Weiter trifft man links vom Wege eine geräumige Grab-
kammer im Felsen ausgehauen. Das innere derselben ist
viereckig, die Decke gewölbt, und an drei Seilen sind drei
Sarcophage in ebenfalls gewölbten Nischen ansgehauen. Ueber
jedem Sarcophag ist wiederum eine kleinere Nische, bestimmt
zur Aufnahme von Todlengeschenken. Neben dieser Grab-
kammer sieht man mehre kleinere Grabnischen und eine halb-
runde ebenfalls überwölbte Ruhebank, alles im natürlichen
Felsen gearbeitet. Rechts wenige Schrille abwärts sieht mau
grosse Substructionen, durch Strebepfeiler unterstützt.
 
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