Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
139

NEUNTES CAPITEL.

Weg von Kastri «ach Arachoba. — Arftchoba, Anemoria. — Petrites,
Catopleulerios. — Bewohner Aräcliobas. — Hirteulieder. — Astragalus-Spiel.

Arachoba, dessen Kirche auf einer Anhöhe im Osten
gelegen von Kastri ans sichtbar ist, kündigt sich als die
natürliche Grenze des Delphischen Thals an. Der Weg dahin
führt längs dem Fusse der Phädriaden zu einer beträchtlichen
Höhe hinauf, aber allmählich und nicht unbequem. Bei der
östlichen Gräberslätle wendet sich rechts ein anderer Weg
an das Ufer des Plistus hinab, während der nach Arachoba
näher an der langen Reihe der Felswände hinführt, die sich
im Osten noch einmal schroff und wild erheben und dort den
Namen Petrites ') erhalten. Arachoba erreicht man von Kastri
aus in etwa zwei Stunden. Es liegt zwischen dem Petriles
und dem Plistus auf einem hohen Hügel, der an den Fuss
des ersteren anstossend und der Cirphis gegenüber liegend
die Delphische Thalschlucht im Osten begrenzt, und ist ein
wohlhabendes grosses Dorf, berühmt wegen seiner gesunden
Luft und des langen Lebens seiner Bewohner, wras man der
hohen und luftigen Lage zuschreibt. Es liegt dreitausend
Fuss über der Meeresfläche, erreicht also fast die Höhe des
Brockens. Die Witterung ist im Winter sehr rauh, und der
Petrites sendet heftige Nordstürme und Schneegestöber auf
das Dorf herab, die im November des Jahrs 1836, nicht weniger
als das Schwerdt des Karaiskakis und seines tapferen Heeres,
der grossen Türkischen Armee des Muslambel den Untergang
bereiteten 2).

9
 
Annotationen